Interview zur Ukraine im Krieg«Unsere Waffen schweigen erst, wenn wir alles zurückerobert haben»
Ministerpräsident Denis Schmihal gibt sich trotz starken Verlusten und vielen Toten siegessicher. Er ist der Schweiz dankbar, sagt aber auch: «Wir brauchen mehr Geld, mehr Waffen und mehr Munition.»
«Putins Krieg führt zu mehreren Krisen: einer Migrationskrise, einer Energiekrise, einer Nahrungskrise. Das sind alles hybride Methoden gegen die zivilisierte Welt», sagt Denis Schmihal – auf dem Bild ist er während eines Auftritts in Kiew am 1. Juni 2022 zu sehen.
Foto: Hennadii Minchenko (Imago, NurPhoto)
Herr Schmihal, die russische Armee erobert im Osten Ihres Landes Stadt um Stadt. Ihre Regierung spricht von Sieg. Ist das wirklich realistisch?
Auf jeden Fall. Ja, Russland erhöht den Druck auf unsere Soldaten im Osten. Aber wir konnten dafür in den Regionen Charkiw und Cherson einige Dörfer befreien. Die Situation an der Front ist mehr oder weniger ausgeglichen. Wenn wir zusätzliche Waffenlieferungen erhalten, können wir Gegenangriffe gegen die russische Armee starten und unser Land vollständig befreien.
