Unbewilligte Antifa-Demo: Polizei schliesst Wachen
Für diesen Freitag rufen linksautonome Kreise zu einer unbewilligten antifaschistischen Demonstration in Bern auf. Die Stadt will die Demo nicht tolerieren. Die Polizei bereitet sich auf einen Grosseinsatz vor.

Zum zehnten Mal jährt sich am Freitag die «Schande von Bern»: Linksextreme störten am 6. Oktober 2007 eine bewilligte SVP-Kundgebung. Die Situation eskalierte, es kam zu einer wüsten Strassenschlacht.
Zum Jahrestag soll in der Berner Innenstadt am Freitagabend eine «antifaschistische Demonstration» stattfinden. «Wir haben seit längerer Zeit Kenntnis vom Aufruf zur Kundgebung», sagt Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP). «Für die Kundgebung ist kein Gesuch eingegangen. Sie ist somit unbewilligt.» Die Stadt habe keinen Ansprechpartner, entsprechend könne auch kein Dialog stattfinden. Es müsse bei der angekündigten Demonstration von einem Sicherheitsrisiko ausgegangen werden, teilte die Stadt am Mittwoch mit.
Dass just zum Jahrestag der Krawalle von vor zehn Jahren zur Kundgebung aufgerufen werde, zeige, dass man sich am Freitag auf eine Veranstaltung einstellen müsse, «bei der nicht zwingend friedliche Absichten im Vordergrund stehen», wie es Reto Nause formuliert. «Der Gemeinderat lässt deshalb an diesem Freitag keine unbewilligten Kundgebungen zu und fordert dazu auf, nicht an unbewilligten Kundgebungen teilzunehmen», heisst es in der Mitteilung der Stadt Bern.
Grossteil der Polizei-Wachen bleibt geschlossen
Am Mittwoch teilte die Kantonspolizei Bern mit, dass am Freitag und Samstag der Grossteil der Wachen der Kantonspolizei geschlossen bleibt. Der Grund: Anlässlich verschiedener Einsätze am Wochenende sehe sich das Korps der Kantonspolizei Bern vorübergehend mit einer massiven Mehrbelastung konfrontiert, heisst es in der Mitteilung.
«So werden insbesondere bezüglich des Aufrufes zu der unbewilligten Antifa-Kundgebung vom Freitag zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dienst leisten. Darüber hinaus fordern zeitgleich oder in den angrenzenden Tagen weitere Anlässe ebenfalls Aufgebote der Polizei.» Diese Massnahme ist nicht neu. Schon bei früheren grossen Demonstrationen schloss die Polizei etliche Wachen.
Vom Freitag, 6. Oktober bis Samstag, 7. Oktober werden einzig die Wachen Bern-Waisenhaus, Biel, Interlaken, Moutier und Thun geöffnet sein. Die Grundversorgung, das heisst die Präsenz auf den Strassen und die Notfalldienste, sei von der Massnahme nicht betroffen. In Notfällen kann die Polizei via Notruf 117 kontaktiert werden.
SDA/chh/ehi
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