Umstrittene Hindernisse in der Tempo-30-Zone
In den Quartieren im Oberdorf von Herzogenbuchsee fahren viele Autos zu schnell. Nun hat die Gemeinde über die Nachrüstung der Tempo-30-Zone informiert.

Die durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen zeigen es: In den 30er-Zonen im Oberdorf in Herzogenbuchsee, das zwischen der Zürichstrasse und der Thörigenstrasse liegt, sind die Autofahrer zu schnell unterwegs. Viel zu schnell in einigen Fällen: «Die gemessene Höchstgeschwindigkeit betrug 70 km/h», sagte Markus Hofstetter. Für den Verkehrsingenieur vom Büro Kontextplan ist klar, dass ergänzende Massnahmen getroffen werden müssen, da die Zone nicht funktioniert. Andernfalls müsse die Zone wieder aufgehoben werden.
Poller und farbige Flächen
Am Informationsanlass im Sonnensaal in Herzogenbuchsee erläuterte Hofstetter die Vorkehrungen, die die Gemeinde nun treffen muss. Rund 30 Interessierte, vorwiegend Bewohner der betroffenen Quartiere, kamen. Die Gemeinde will vor allem mit Markierungen die Sicherheit erhöhen und die Fahrzeuglenker zu langsamerer Fahrt zwingen. Nur wenn die Strasse saniert wird, wie das beim Stelliweg der Fall ist, werden bauliche Massnahmen ergriffen.
An fünf Kreuzungen werden sogenannte Knoteneinengungen vorgenommen. Die farbige Fläche, verstärkt durch einen Poller, soll verhindern, dass die Fahrzeuge die Kurve schneiden können. An der Mittelholzstrasse und beim Belzerngässli sollen zudem neue seitliche Einengungen entstehen, sodass die Lenker gezwungen sind, abzubremsen.
In einer Tempo-30-Zone hat der Fussgänger zwar keinen Vortritt. Es gibt aber auch keine Zebrastreifen, und es ist erlaubt, die Strasse überall zu queren. Anstelle der gelben Streifen werden nun an verschiedenen Stellen Füsschen an den Strassenrand gemalt. Sie sollen signalisieren, dass dort die Strasse gut überquert werden kann.
«Zu eng»
Die Massnahmen kamen nicht bei allen Anwesenden gut an. Ein Landwirt monierte, dass es bei den Einengungen für grosse Fahrzeuge wie Mähdrescher, Lastwagen oder Schneepflug kein Durchkommen mehr gebe. Man überprüfe dies nochmals, versprach Hofstetter darauf. Andere sind sich sicher, dass auch diese Massnahmen nicht greifen: «Die Polizei muss Kontrollen durchführen, ansonsten weichen die Autos auf den Gehsteig aus», sagte ein Besucher. Und jemand brachte vor, dass nach der Umsetzung vor allem die Aufklärung der Verkehrsteilnehmer über die neuen Regeln wichtig sei.
Den benötigten Kredit von 131'000 Franken genehmigte die Bevölkerung bereits an der Gemeindeversammlung im Juni. Anfang nächsten Jahres werden die Publikationen erfolgen.
Berner Zeitung/drt
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