Messechef tritt abWeltgrösste Uhrenmesse Baselworld 2022 abgesagt
Die Messe hat mehrere Aussteller verloren und nun den Neustart verschoben. Baselworld-Chef Michel Loris-Melikoff tritt aufgrund der Absage zurück.

Nach der Absage mehrerer Aussteller zieht die MCH Group die Konsequenzen. Sie sagt die nächste Ausgabe der weltgrössten Uhrenmesse Baselworld ab. Geplant gewesen wäre sie für Frühling 2022. Chef Loris-Melikoff nimmt nun den Hut.
Man brauche mehr Zeit für den Neustart der Baselworld nach der Pandemie, teilte die MCH Group am Freitag mit. Der Entscheid zur Absage der nächsten Ausgabe basiere auf intensiven Gesprächen, die man mit Herstellern und Händlern geführt habe.
Was im Communiqué nicht stand: Der Entscheid ist zwar eine herbe Enttäuschung, doch dürfte er die logische Folge des Verlusts mehrerer Aussteller sein. So wurde erst vor weniger Wochen bekannt, dass auch die japanische Marke Grand Seiko sowie Oris aus dem Kanton Baselland ans Genfer Pendant «Watches and Wonders» wechseln.
Vorgängiger Verlust von Ausstellern
Zuvor hatten bereits grosse Uhrenhersteller wie Rolex, Patek Philippe, Chanel, Chopard, Tudor sowie Hublot, Zenith und TAG Heuer aus dem französischen LVMH-Konzern diesen Wechsel angekündigt. Die Swatch Group hatte bereits vor einigen Jahren der Messe den Rücken gekehrt und verzichtet nun ganz auf Messeauftritte.


Als weitere Begründung für die Absage führte die Messebetreiberin ausserdem erneut die Corona-Pandemie ins Feld. Der Entscheid sei auch eine Reaktion auf die sich aktuell wieder verschärfende Pandemie-Lage. Aufgrund dieser seien die Kunden verunsichert. Ein neues Konzept für eine neue Zielgruppe zu lancieren sei unter diesen Umständen schwierig.
Loris-Melikoff geht
Wann genau die Baselworld wieder an den Start geht, bleibt unklar. Klar ist hingegen, dass es nicht mehr unter der Führung von Managing Director Michel Loris-Melikoff sein wird. Er habe sich aufgrund der Absage entschieden, das Unternehmen zu verlassen und eine neue Herausforderung anzunehmen, heisst es am Freitag.

Die Gruppe bedauere diese Entscheidung. Doch danke man Loris-Melikoff für seinen Einsatz. Er habe 2018 unter schwierigen Bedingungen die Leitung der Baselworld übernommen und diese 2019 auch durchgeführt.
Im Interview mit der Bilanz gab sich Loris-Melikoff letzte Woche noch zuversichtlich und kündigte an, die Baselworld «von Grund auf» neu aufzuziehen. Man verabschiede sich ganz bewusst von Luxusmarken und setze auf ein neues Standkonzept mit mehr Auswahl im Sortiment.
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