Über dem Wasser statt auf den Strassen
Der 18. Slow-up um den Murtensee wartete mit einer Neuerung auf. Bei strahlendem Sonnenschein konnte die Seeumrundung erstmals auf dem Wasser zurückgelegt werden – mit einem Stand-up-Paddle.

Die Erleichterung ist Elisabeth Ruegsegger, Geschäftsleiterin des Slow-up Murtensee, anzumerken. «Letztes Jahr hat es geschneit, die zwei vorherigen Austragungen starteten jeweils bei Regen und unangenehmen Temperaturen», erzählt sie.
Es sei Zeit geworden, nach 2013 wieder einmal das Schönwetterprogramm zu bekommen. Und perfekter hätten die Bedingungen am Sonntag wirklich nicht sein können – vor allem für die Teilnehmer der neuen Kategorie, des Stand-up-Paddles. 50 Personen haben sich im Vorfeld für die Umrundung des ganzen Sees eingeschrieben, auf halber Strecke stiessen dann noch einige mehr dazu.
Ein Fahrverbot für die Schiffe auf dem See habe es im Gegensatz zu den Strassen nicht gebraucht. «Aber wer weiss, vielleicht müssen wir uns das überlegen, wenn immer mehr Leute auf dem Wasser über den See wollen», sagt Ruegsegger.
«Wir sind sehr zufrieden mit den Anmeldungen», zieht OK-Mitglied Stéphane Moret bereits während des Anlasses Bilanz. Durch die positiven Rückmeldungen werde es mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht die einzige Austragung bleiben, bei der die Interessierten auf ihrem Brett stehend um den Murtensee paddeln werden.
«Der Zeitpunkt des Slow-ups in Murten ist ideal dafür, die Saison der Paddler zu lancieren, genauso wie bei den Velofahrern, die für den Anlass ihr Fahrrad wieder aus dem Winterschlaf erwecken», sagt Moret.
Einzigartige Idee
Auf dem Brett um den ganzen See zu paddeln, sei aber eine nicht zu unterschätzende Angelegenheit, erzählt Stéphane Moret. «Das gibt am Abend eine grosse Portion Muskelkater.» Es sei sicher nicht verkehrt, bereits ein wenig Erfahrung mitzubringen, auch wenn die Tour von Experten begleitet werde.
Auf den Rollerblades sei das aber ganz ähnlich, ein bisschen Übung brauche es dort auch. «Auf dem Paddle sollte man zusätzlich den Neoprenanzug nicht zu Hause vergessen – auch wenn man ja über dem Wasser und nicht im Wasser sein sollte», sagt Moret lachend.
Die Teilnehmer, die sich vor dem Start versammelten, haben diesen Ratschlag auf jeden Fall mit grosser Mehrheit befolgt. Und sie freuen sich auf die neue Idee, die der Slow-up Murtensee als einziger ins Leben gerufen hat. «Ich mache beim Slow-up jedes Jahr mit einem anderen Fortbewegungsmittel mit. Dieses Jahr versuche ich es nun über das Wasser», erklärt einer der Paddler. «Ich freue mich auf weniger Verkehr als auf der normalen Route», sagt ein anderer schmunzelnd.
50 000 Teilnehmer
Tatsächlich drängen sich nach dem Start am Murtensee Tausende Menschen auf Skates, Fahrrädern oder zu Fuss die Strecke entlang. Gemütlich nebeneinander herfahren ist hier nicht möglich. «Ja, es ist ein grosser Anlass», sagt die Geschäftsleiterin Elisabeth Ruegsegger. Dank der guten Wetterprognose seien schätzungsweite 50'000 Menschen unterwegs.
Generieren all diese Leute, die von überall aus der Schweiz angereist sind, nicht automatisch auch mehr Verkehr? Nein, denn würden die Teilnehmer nicht hier sein, wären sie an einem so schönen Tag auch sonst irgendwo mit dem Auto unterwegs zu einem Ausflugsziel, antwortet Ruegsegger.
«Ausserdem hat die BLS ihr Angebot verdoppelt. Aber es ist klar, dass der öffentliche Verkehr mit so vielen Leuten am Limit ist.» Und dann stürzt sich auch die Geschäftsleiterin voller Tatendrang ins Getümmel, immer schön der Sonne entgegen.
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