Über 1000 Flüchtlinge in Malaysia gestrandet
Die muslimischen Rohingyas werden in Burma unterdrückt. Zehntausende fliehen. Mehr als 1000 strandeten nun auf einer Ferieninsel.

Mehr als 1000 Bootsflüchtlinge aus Bangladesh und der in Burma verfolgten muslimischen Minderheit der Rohingya sind auf einer malaysischen Ferieninsel an Land gegangen. Sie seien in drei Booten gekommen und festgenommen worden, teilte die Polizei der Insel Langkawi mit. Die Polizei habe einen Hinweis von einem Fischer bekommen, dass die Boote an der Küste gelandet seien. Es handele sich um 1018 Flüchtlinge, die die Polizei seit Sonntagabend aufsammele.
Thailand galt lange als regionales Zentrum für Menschenschmuggler. Erst am Sonntag waren im Westen Indonesiens fast 600 Bootsflüchtlinge in vier Booten angetrieben worden. Neben Rohingya waren auch einige Bangladesher unter den Flüchtlingen. Drei der Boote wurden von Schleusern auf See im Stich gelassen, dem vierten ging den Angaben zufolge der Treibstoff aus. Die Flüchtlinge wurden in ein Stadion in Lhoksukon gebracht, der Hauptstadt des Bezirks Nord-Aceh. Dort sollten sie untersucht und befragt werden.
Die Internationale Organisation für Migration teilte mit, etliche der Menschen benötigten medizinische Hilfe. Nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation sitzen zudem Tausende Rohingya-Flüchtlinge auf grossen Schiffen im Meer fest.
Seit Jahrzehnten diskriminiert
Die Rohingyas werden seit Jahrzehnten in Burma diskriminiert. Angriffe aus der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit auf die Rohingya haben in den vergangenen drei Jahren den grössten Flüchtlingsstrom seit dem Vietnamkrieg ausgelöst. Die Direktorin der auf die Rohingya spezialisierten Nichtregierungsorganisation Arakan Project, Chris Lewa, sagt, derzeit würden 7000 bis 8000 Rohingya in grossen Schiffen auf dem Meer festgehalten. Razzien gegen Schleuser-Syndikate in Thailand und Malaysia hätten auch dazu geführt, dass sie nicht mehr an Land geschmuggelt werden. Die Lage der Flüchtlinge werde nach mehr als zwei Monaten auf See immer schlechter, Dutzende seien gestorben.
SDA/spu
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch