UBS-Zahlen: Weniger Gewinn, mehr Vermögen
Die Grossbank meldet für 2011 einen Reingewinn von 4,2 Milliarden Franken. Das ist leicht unter den Erwartungen der Analysten. Die verwalteten Vermögen legten zu.

Die UBS hat 2011 einen Reingewinn von 4,23 Milliarden Franken erzielt. Die Grossbank liegt damit deutlich unter ihrem Ergebnis des Vorjahres, als sie unter dem Strich 7,53 Milliarden Franken verdiente. Die UBS war im vergangenen Jahr von einem Skandal um nicht genehmigte Geschäfte erschüttert worden, bei dem ein Händler einen Verlust von run 2 Milliarden Franken verursacht haben soll. Das Ergebnis 2011 vor Steuern belief sich auf 5,45 Milliarden Franken und liegt damit leicht unter den Erwartungen der Analysten, welche im Schnitt rund 5,6 Milliarden prognostiziert hatten.
Dennoch zeigt sich Bank Bank-Chef Sergio Ermotti zufrieden: «Wir bauen unsere Kapitalbasis weiter aus und liegen damit vorne im Vergleich zur Branche, die als Ganzes auf die Erfüllung der neuen Kapitalanforderungen hinarbeitet», so der CEO im Communiqué.
Mehr Kundengelder
Geld verdient hat die UBS hauptsächlich mit der Vermögensverwaltung. Im vierten Quartal betrug der Vorsteuergewinn der Sparte - inklusive dem Schweizer Bankgeschäft - 882 Millionen Franken und war damit deutlich weniger als noch ein Quartal davor, als das Spartenergebnis sich noch auf über 1,5 Milliarden Franken belief. Die Vermögensverwaltung in Amerika trug 114 Millionen Franken zum Ergebnis bei, mit der Verwaltung von Vermögen institutioneller Anleger verdiente die UBS 118 Millionen Franken. Im vierten Quartal erneut Geld verloren hat die UBS mit der Investmentbank. Der Vorsteuerverlust belief sich auf 256 Millionen Franken, wie aus dem Mediencommuniqué hervorgeht. Bereits im dritten Quartal hatte die UBS mit dem Investmentbanking nach einem Betrugsfall in der Handelsabteilung in London einen Verlust verbuchen müssen.
Insgesamt konnte die Grossbank im vergangenen Jahr neue Kundengelder in Höhe von 42,4 Milliarden Franken anziehen, wie sie am Dienstag mitteilte. Die verwalteten Vermögen beliefen sich per 31. Dezember 2011 auf 2167 Milliarden Franken, verglichen mit 2025 Milliarden per 30. September 2011. Diese Zahl liegt leicht über den Erwartungen, welche bei 2090 Milliarden Franken lagen.
Kosten gespart
«Der Anstieg ist primär auf die positive Marktperformance und die Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken zurückzuführen», schreibt die UBS in der Mitteilung. Von den verwalteten Vermögen entfielen 750 Milliarden auf Wealth Management und 134 Milliarden auf Retail & Corporate, 709 Milliarden auf Wealth Management Americas und 574 Milliarden auf Global Asset Management.
Die Bank hat die Kosten im abgelaufenen Jahr um 2,1 Milliarden auf 22,4 Milliarden Franken gesenkt. Das hat mitunter mit dem Stellenabbau zu tun. Allein im letzten Quartal baute die UBS 1101 Jobs ab. Per 31. Dezember 2011 beschäftigte die UBS 64'820 Mitarbeiter.
Boni gesenkt
Letzten Sommer wurde eine Stellenabbau von 3500 Stellen bekannt gegeben, im November einen von zusätzlich 500 Arbeitsplätzen. Am Dienstag wies die UBS darauf hin, dass die Möglichkeiten für zusätzliche Kosteneinsparungen begrenzt sei, dass man aber weitere Massnahmen zur Senkung der Kosten ergreifen werde, falls sich die Märkte weiter verschlechterten.
Der Bonus-Pool sei um 40 Prozent reduziert worden, so im Communiqué. Bilanz reduzierte sich auf 1419 Milliarden Franken, was einer Abnahme um 28 Milliarden Franken gegenüber dem 30. September 2011 bedeutet.
Trüber Ausblick
«Wie schon im vierten Quartal 2011 dürften sich die anhaltenden Bedenken betreffend Staatsverschuldung in der Eurozone, das europäische Bankensystem und das Haushaltsdefizit der USA sowie die fortbestehende Unsicherheit über die generelle künftige Entwicklung der Weltwirtschaft auch im ersten Quartal 2012 negativ auf das Ausmass der Kundenaktivität auswirken», schreibt die Bank. Bei solchen Verhältnissen sei es unwahrscheinlich, dass eine deutliche Erholung des Geschäftsgangs einsetze. Vor diesem Hintergrund sei ein Anstieg der Kundenaktivität und Handelsvolumen, wie er sich im ersten Quartal üblicherweise beobachten lasse, «möglicherweise nicht im gewohnten Umfang stattfinden».
Noch in diesem Jahr übernimmt der frühere Ex-Bundesbankchef Axel Weber die Leitung des UBS-Verwaltungsrates von alt-Bundesrat Kaspar Villiger. Auch die deutsche Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro soll in das Gremium einziehen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch