UBS-Aktie unter zehn Franken
Belastet von neuen Sorgen um die Eurozone tauchen die Aktienmärkte am Morgen. Die Börse in Athen stürzt um über sechs Prozent ab.
Die Sorge um die finanzielle Überlebensfähigkeit Spaniens wächst. Die Risikoaufschläge für spanische Anleihen stiegen am Montag auf ein neues Rekordhoch, die Börsen weltweit reagierten mit heftigen Kursabschlägen auf neue Negativnachrichten aus Madrid.
In Spanien und Italien gaben die Aktienkurse an den Leitbörsen in Madrid und Mailand am Montag zeitweise um mehr als fünf Prozent nach. Die Kurse an der Börse in Athen rutschten gar um mehr als sechs Prozent ab, nachdem es am Wochenende Berichte über einen baldigen Bankrott Griechenlands gegeben hatte. Auch an den Aktienmärkten in Frankfurt, London und Paris gab es Kursverluste von rund 1,5 Prozent. Die asiatischen Handelsplätze verloren zwischen knapp zwei und fast drei Prozent.
«Die Angst, dass eine Pleite Griechenlands auch Spanien und Italien mit in den Abgrund zieht, ist wieder da», sagte ein Händler. Medienberichten zufolge sind die wichtigsten Geldgeber Griechenlands, allen voran Deutschland, nicht mehr bereit, Athen über die bisherigen Zusagen hinaus Kredite zur Verfügung zu stellen.
Banken-Indizes stürzen ab
Die europäischen Bankenwerte reagierten besonders sensibel auf die neuen Hiobsbotschaften. Einige italienische Titel wie die Unicredit, Mediobanca oder die Intesa Sanpaolo wurden gar vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Der europäische Bankendindex fiel im frühen Handel um mehr als drei Prozent, der griechische Finanzindex um 4,4 Prozent. Auch in der Schweiz verlieren UBS und CS gut 2 Prozent. Die UBS-Aktien sackt unter die wichtige Marke von 10 Franken. Im deutschen Aktienindex Dax gehörten die Deutsche Bank und die Commerzbank zu den grössten Verlierern.
Nachdem Murcia als zweite spanische Provinz staatliche Hilfen zum Abbau ihrer hohen Schulden beantragt hat, sind die Zinsen für 10-jährige spanische Staatsanleihen auf neue Rekordhöhen geklettert. Die Rendite für richtungsweisende Wertpapiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren stieg am Montagmorgen erstmals über 7,4 Prozent.
Kreditausfallversicherungen steigen auf Rekordstand
Für zweijährige Anleihen erreichten die Zinsen 6,02 Prozent. Fünfjährige Titel rentierten in der Spitze mit 7,07 Prozent. Unterdessen legten auch die Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS) auf spanische Staatstitel zu und stiegen auf einen neuen Rekordstand.
Händler erklärten die abermalige Zuspitzung an den Anleihemärkten der beiden Euro-Schwergewichte Spanien und Italien vor allem mit finanziellen Problemen der spanischen Regionen. Nachdem bereits am Freitag die Region Valencia den spanischen Zentralstaat um Hilfe gebeten hatte, könnten weitere Regionen hinzukommen.
«Es ist nicht nur Spanien»
In Japan schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,8 Prozent schwächer, bei 8508 Punkten. Der breit gefasste MSCI-Index für Aktien in Asien ausserhalb Japans sank um rund zwei Prozent. «Just zu dem Zeitpunkt, an dem es so aussah, als ob die Probleme in der Eurozone geringer werden, kommt wieder Unsicherheit auf», sagte Masayuki Otani, Marktanalyst bei Securities Japan. «Und es ist nicht nur Spanien, wo die regionalen Banken Probleme haben. Es gibt auch Schwierigkeiten in Italien und anderen Ländern.»
Gut halten kann sich im Schweizer Markt die Aktie von Julius Bär. Nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen hat das Papier der Vermögensverwaltungsgruppe zwar an Wert eingebüsst. Mit 0,4 Prozent allerdings weniger als der Gesamtmarkt. Experten bewerteten insbesondere die tiefer als prognostiziert ausgefallenen Kosten sowie der starke Zufluss neuer Kundengelder positiv. Die vom Institut mit der Bank of China (BoC) eingegangene Partnerschaft wird als strategisch sinnvoll eingestuft.
Angesichts der herausfordernden Marktverhältnisse habe Julius Bär «alles in allem einen guten» Halbjahresbericht veröffentlicht, schreiben die Analysten der Credit Suisse in einem Erstkommentar. Die Ergebnisse hätten ihre – aber auch die Konsenserwartungen – übertroffen. Als «solide» bezeichnet Daniele Brupbacher von der UBS das Ergebnis.
sda/dapd/cpm
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