Tunesien rechnet mit Einbussen von 460 Millionen Franken
Das Attentat im Badeort Sousse stürzt die tunesische Tourismus-Industrie ins Elend. Die Regierung rechnet mit Millionenverlusten – und kündigt eine Reihe von Massnahmen an.

Die tunesische Regierung schätzt, dass der tödliche Anschlag auf ein Strandhotel am Mittelmeer dem Land im laufenden Jahr wirtschaftliche Einbussen in Höhe von umgerechnet mehr als 466 Millionen Franken bringen wird. Tourismusministerin Selma Elloumi Rekik kündigte deswegen eine Reihe von «Dringlichkeitsmassnahmen» an.
So sollen Beschäftigte im Fremdenverkehr Hilfen erhalten und Tourismuseinrichtungen für die Saison 2015 und 2016 mit Sonderkrediten gestützt werden. Als weitere Massnahme soll die im vergangenen Jahr eingeführte Ausreisesteuer in Höhe von 30 Dinar (14.30 Franken) für Ausländer beim Verlassen des Landes gestrichen werden. Dazu bedarf es allerdings noch einer Entscheidung des Parlaments.
«Wenn der Tourismus-Sektor einbricht, bricht die Wirtschaft ein», sagte die Ministerin. Der tunesische Haushalt für 2015 liegt bei 29 Milliarden Dinar (13,85 Milliarden Franken).
38 Touristen erschossen
Ein 23-jähriger tunesischer Student hatte am Freitag an einem Strand in Port El Kantaoui nahe Sousse mit einem Kalaschnikow-Gewehr auf ausländische Touristen geschossen. Er tötete 38 Menschen und verletzte 39 weitere, bevor ihn Sicherheitskräfte erschossen. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS).
Der Attentäter hatte nach Angaben der Regierung in Tunis eine militärische Ausbildung im Nachbarland Libyen absolviert. Der für Sicherheit zuständige Staatssekretär Rafik Chelly sagte, der Angreifer habe sich zur selben Zeit in Libyen aufgehalten wie die beiden Tunesier, die Mitte März beim Angriff auf das Bardo-Nationalmuseum in Tunis 21 Touristen und einen Polizisten töteten.
SDA/bee
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