Tumoren auf der Spur
Eine Berner Studie legt nahe, dass sich mit der neuen Vorsorgetechnik Tomosynthese bösartige Veränderungen besser erkennen lassen.
Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Doch lassen sich beispielsweise bei Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe Tumoren auch bei einer Mammografie nicht immer erkennen. Jetzt erlaubt aber die neue 3-D-Tomosynthese, die die Mammografie mit einer computertomografieähnlichen Technik vereint, genauere Analysen. Das legt eine Studie an der Berner Klinik Engeried nahe. Dort unterzogen sich 144 Patientinnen mit unklaren auffälligen Brustbefunden einer Tomosynthese. Bei 86 Frauen wurden eindeutig bösartige Veränderungen festgestellt. «Sieben dieser Fälle wären ohne die Tomosynthese nicht entdeckt worden», sagt Radiologe Martin Sonnenschein vom Brustzentrum der Klinik. Bei der neuen Methode werden millimeterdünne Schichtaufnahmen der Brust aus mehreren Blickwinkeln gemacht. Die anschliessende Umwandlung der Projektionen in dreidimensionale und hochauflösliche Ansichten erlaubt sehr genaue Aussagen. Auf diese Weise sind selbst kleinste Veränderungen oder Mikroverkalkungen sichtbar. An der Klinik Engeried, die als erstes Spital in der Deutschschweiz das rund 700000 Franken teure Gerät einsetzte, fanden seit Dezember 2008 etwa 3000 Untersuchungen statt. Neben Bern wird jetzt auch in drei weiteren Schweizer Spitälern mit der neuen Technik gearbeitet. Obwohl die 3-D-Tomosynthese in den USA entwickelt wurde, hat die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA diese Methode dort noch nicht zugelassen. «In Europa dagegen erfolgte die Zulassung», sagt Sonnenschein, der Co-Leiter der Studie war. Doch auch hier werden die Geräte hauptsächlich zu Studienzwecken an Universitätsspitälern eingesetzt. «Indem wir die Tomosynthese seit eineinhalb Jahren im Routinebetrieb einsetzen, liegen wir in diesem Bereich weltweit mit vorn», stellt Engeried-Radiologe Peter Cerny fest. Die Tomosynthese soll hauptsächlich bei Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe, bei Risikopatientinnen und zur Abklärung unklarer Befunde eingesetzt werden. Bei normalem Brustdrüsengewebe genügt weiterhin die herkömmliche Mammografie. Juliane Lutz >
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