«Kill Erdogan»-Prozess – Tag 2Kein Wort zum Plakat, viele Worte zu Erdogan
Im Verfahren wegen eines Erdogan-kritischen Transparents war die Reihe an den Beschuldigten. Sie nutzten die Gelegenheit, um gegen den türkischen Präsidenten Stellung zu beziehen.

Gut eineinhalb Tage hat es gedauert, dann endlich, um 11.29 Uhr, nimmt eine der beschuldigten Personen vor dem Gerichtspräsidenten Platz. «Ja, ich will aussagen», sagt die Person. Ob es ein Mann oder eine Frau ist, der oder die da spricht, darf aufgrund einer gerichtlichen Anordnung nicht in der Zeitung stehen.
Am Mittwoch nahm im Berner Amthaus ein heikler Prozess seinen Gang. Vier Personen wird vorgeworfen, öffentlich zu Gewalt und Verbrechen gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgerufen zu haben. Es geht um ein Transparent, das an einer Kundgebung im März 2017 aufgetaucht war. Darauf stand geschrieben: «Kill Erdogan with his own weapons». Daneben war das Konterfei des türkischen Staatsoberhauptes neben einer Pistole abgebildet.