Trips und Strips mit dem Stift
Seine wilden Comics haben Robert Crumb in den Sechzigern zum Star der erwachenden Gegenkultur gemacht: Jetzt sind seine Arbeiten in Luzern zu sehen.
Nein, auch nach dem zweiten Wahlsieg von Barack Obama wird Robert Crumb das französische Zweitausendseelen-Dorf am Fluss Vidourle nicht verlassen, wo er sich in den Neunzigern niedergelassen hat. Zwar ist Crumbs Kunst undenkbar ohne seine Kindheit in den USA, ohne jene Heftchen für Kinder aus den Vierzigern und Fünfzigern, von denen er sich bis heute inspirieren lässt. «Es war das goldene Zeitalter des Comics», sagt er. Der inzwischen 69-Jährige besucht seine alte Heimat zwar regelmässig. Aber schon nach zwei Wochen spürt er ihn jeweils wieder, den Ekel vor den amerikanischen Verhältnissen, zu denen die Zersiedelung ebenso zählt wie die konservative Blase: jenen Ekel also, der Crumb und seine zweite Frau, Aline Kominsky Crumb, vertrieben hat.