Transfair rückt zusammen
Im Wirtschaftspark Schoren wurde am Donnerstag der neue Hauptsitz der Thuner Sozialunternehmung Transfair offiziell eröffnet. Der Neubau bietet Platz für über 360 Arbeitsplätze, rund 250 davon in einer unterstützten Umgebung.

«Dies ist heute ein grosser, aber auch wichtiger Tag», sagte Benjamin Ritz, Direktor der Stiftung Transfair,am Donnerstagnachmittag in Thun. 260 geladene Gäste waren in den Wirtschaftspark Schoren gekommen, um die Eröffnung des neuen Hauptsitzes der Thuner Sozialunternehmung Transfair zu feiern.
Während einer Bauzeit von knapp zwei Jahren ist ein Betriebsgebäude mit sechs Etagen entstanden. «Derzeit können wir dort 360 Personen beschäftigen», erläuterte Benjamin Ritz. Davon rund 250 vorwiegend psychisch beeinträchtigte Menschen in einer sogenannten unterstützenden Umgebung. Weiter werden neun Lernende in den Sparten Logistiker, Kaufmann und Gastronomie ausgebildet.
Kanton zahlt den Löwenanteil
Für das Zentralisieren des Betriebes hat das Unternehmen tief in die Tasche gegriffen und insgesamt 21,4 Millionen Franken investiert. Der Löwenanteil an die Neubaukosten stammt indes vom Kanton Bern. Der Regierungsrat hatte 18,75 Millionen Franken gesprochen (siehe Kasten). Rund 3 Millionen Franken finanziert das Sozialunternehmen aus eigenen Mitteln. «Wir werden im Rahmen des Kostenvoranschlages abschliessen», resümierte der Direktor.
Von einem Meilenstein sprach auch Stiftungsratspräsident Rolf Glauser: «Es beginnt eine neue Ära.» Thuns Stapi Raphael Lanz (SVP) bezeichnet die Eröffnung als besonderen Moment. «Mit Transfair entwickelt sich der Wirtschaftspark Schoren weiter», sagte er.
Viele Dienstleistungen
Das Unternehmen bietet im Neubau eine breite Palette an Dienstleistungen an. Bekannt ist etwa der Gastronomiebereich. So betreibt Transfair die Restaurants Zündkapsel und Rotondo am Hauptsitz der Berner Kantonalbank und ist zudem für das Catering im Kultur- und Kongresszentrum KKThun zuständig. Am neuen Geschäftssitz kommt nun das Restaurant Fairpflegig dazu.
Des Weiteren beschäftigt Transfair zusammen mit Firmen aus der Region und der Schweiz Menschen im Bereich Logistik. So wurden im vergangenen Jahr 2,1 Millionen Artikel mit einem Warenwert von 5 Millionen Franken in den Lagern von Transfair bewirtschaftet und kommissioniert. Ein drittes Standbein des Unternehmens ist die Produktion von Lawinenschutznetzen und Metallbauteilen für die Industrie, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Schweizer Firmen.
Knapp 10 Millionen Umsatz
«Derzeit erwirtschaften wir einen Umsatz von knapp 10 Millionen Franken», sagte Benjamin Ritz gegenüber dieser Zeitung. Damit finanziert sich Transfair zu 70 Prozent selber. Nebst etwa zwei Prozent Spenden- und Gönnergeldern stammt der Rest aus Mitteln des Kantons Bern im Rahmen eines Leistungsvertrages. Wie Ritz weiter ausführte, kann etwa jeder Sechste nach einer betreuten Beschäftigung bei Transfair in der Wirtschaft wieder Fuss fassen.
«Es gibt aber auch jene, die nicht oder nur schwer vermittelbar sind», so Benjamin Ritz. Und: «Es gibt auch Leute die bei uns pensioniert werden.» Der Direktor spürt derzeit ein zunehmendes Bedürfnis nach geschützten Arbeitsplätzen. Nicht zuletzt deshalb hat das Unternehmen das neue Betriebsgebäude so ausgelegt, dass Erweiterung und Wachstum möglich sind. «Eigentlich hatten wir 15 Prozent Zusatzfläche eingeplant, 5 Prozent davon sind aber jetzt bei der Eröffnung schon ausgefüllt», betonte der Direktor. 2018 sind für die Öffentlichkeit Tage der offenen Türe geplant.
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