Träume für ein Generationenhaus
Ältere Menschen sollen in der Gemeinde bleiben, auch wenn sie nicht mehr selbstständig leben können. Das Projekt «Zukunft Hasliberg» will deshalb ein Haus realisieren, in dem mehrere Generationen wohnen.
Wer bis ins hohe Alter am Hasliberg gelebt hat, muss unter Umständen dann ausziehen: Im Jahr 2015 hätten insgesamt 18 ehemalige Hasliberger Einwohnerinnen und Einwohner in auswärtigen Alters- oder Pflegeheimen gewohnt, heisst es in einer Mitteilung einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Wohnsituation im Alter beschäftigt.
Umfrage bei über 55-Jährigen
Das soll sich ändern, denn gemäss einer Umfrage will die Mehrheit der über 55-jährigen Bevölkerung auch im Fall einer notwendigen Veränderung der Wohnsituation am Hasliberg bleiben. «Über 100 Personen und damit die grosse Mehrheit kann sich vorstellen, dereinst in eine altersgerechte Wohnung am Hasliberg umzuziehen», sagt Gemeinderätin Katharina Nägeli-Hänseler, die in der Arbeitsgruppe mitwirkt, auf Anfrage.
Ebenso viele können sich auch vorstellen, selber vermehrt freiwillige Tätigkeiten für andere zu leisten. Grundlage für diese Antworten war eine schriftliche Befragung der Hochschule Luzern mit der über 55-jährigen Bevölkerung. 158 Einwohnerinnen und Einwohner haben den Fragebogen ausgefüllt, der Rücklauf betrug 37 Prozent.
«Im vergangenen Jahr haben Mitglieder der Arbeitsgruppe zahlreiche gute Beispiele von Alters- und Generationenwohnhäusern im ländlichen Raum und im Berggebiet besucht. Aus diesen Besuchen resultierten vielfältige Erfahrungen und Erkenntnisse», sagt Nägeli.
Aufgrund dieser Vorarbeiten hat die Arbeitsgruppe ein Konzept als Arbeitsinstrument entwickelt. Dieses beinhaltet die Idee eines Hauses, unter dessen Dach mehrere Generationen leben. «Das Haus soll auch jüngeren Generationen zur Verfügung stehen», erklärt Nägeli.
«Caring Community»
Ergänzt wird das Angebot durch Gemeinschaftsräume und Dienstleistungen, namentlich Pflege, Ernährung, Hauswirtschaft und ähnliches. Bereits bestehende Angebote wie Spitex und Nachbarschaftshilfe oder Freiwilligenarbeit sollen vernetzt, ausgebaut und aufeinander abgestimmt werden.
Laut der Arbeitsgruppe entspricht dies dem Modell der sogenannten «Caring Community», der neuen Alterspolitik des Kantons Bern. Auf Deutsch: Man schaut zueinander, «demnach gehören Sorge, Unterstützung und Pflege dorthin, wo Menschen leben, nämlich in die Dorfgemeinschaft».
Solche Visionen sind ehrenhaft, doch wie soll das Ganze finanziert werden? «Die Arbeitsgruppe hat sich auch mit den Fragen der Trägerschaft und der Finanzierung befasst», sagt Nägeli. Demnach sei das Modell einer Wohnbaugenossenschaft die beste Lösung, damit das Generationenwohnen breit abgestützt sei. Auch architektonisch soll das Vorhaben etwas bieten.
Für die bauplanerischen Vorarbeiten konnte die Architekturakademie Mendrisio gewonnen werden. Im Rahmen einer Semesterarbeit sollen so verschiedene Standorte geprüft und erste architektonische Entwürfe für das Generationenhaus erarbeitet werden. «Am 11. Mai stellen wir unsere Ideen zum Generationenhaus erstmals öffentlich vor», sagt Katharina Nägeli-Hänseler abschliessend.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch