Toyo Ito erhält den Pritzker-Preis
Der 71-jährige japanische Architekt erhält die renommierte Auszeichnung, die als «Nobelpreis der Architektur» gilt.
Toyo Ito ist der sechste Preisträger aus Japan. Berühmt wurde er mit seinem «Turm der Winde» (1986) in Yokohama, einem 21 Meter hohen Lüftungsschacht mit medialer Aussenhaut. Als Itos Meisterwerk gilt die Mediathek in Sendai (2001), eine von schrägen Stahlrohren durchzogene Glasbox, die sogar das schwere Beben 2011 weitgehend schadlos überstanden hat.
Toyo Ito wurde am 1. Juni 1941 im von Japan annektierten Korea geboren. Architektur hat ihn lange nicht interessiert, wie er in einem Interview mit der «L.A. Times» schildert. Er habe davon geträumt, Profi-Baseballspieler zu werden. 1965 schloss Ito sein Studium der Architektur an der Universität Tokio ab.
Neue Verbindung mit der Natur
Er arbeitete zunächst von 1965 bis 1969 für das Architektenbüro Kiyonori Kikutake Architect and Associate und gründete 1971 sein eigenes Büro, das in den ersten Jahren unter dem Namen Urban Robot firmierte. Zu Beginn seiner Karriere entwarf Ito zahlreiche Privathäuser, zuallererst sein eigenes.
Ito machte sich aber bald einen Namen als konzeptioneller Architekt, der physische und virtuelle Welt ineinander verschmelzen lässt. Seit den 1990er-Jahren versucht er zudem, eine neue Verbindung zwischen Architektur und Natur zu schaffen.
Fenster wie fallende Blätter
Ergebnis dieser Bemühungen sind etwa der Shop von Tod's in Tokio (2004), dessen Fassade vom Bild sich überlappender Baumkronen inspiriert ist, oder das Mikuimoto-Gebäude ebenda (2005), dessen Fenster an fallende Blätter erinnern.
Ito hat in seiner bisherigen Karriere Privathäuser, Museen, Stadien und Geschäftsgebäude geplant, im kommenden Jahr soll mit der Taichung Metropolitan Opera in Taiwan sein jüngstes Werk entstehen. Seine Bauten findet man unter anderem in Tokio, Singapur, Taiwan, Barcelona, Frankfurt, London und Paris.
Der Pritzker-Preis, gestiftet vom amerikanischen Unternehmer Jay A. Pritzker und dessen Frau Cindy, wird seit 1979 jährlich verliehen. Mit Herzog/de Meuron (2001) und Peter Zumthor (2009) gehören auch Schweizer zu den bisherigen Preisträgern.
SDA
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