Touristinnen als Drogenkuriere
Die meisten verhafteten Drogenschmugglerinnen auf dem Flughafen von Lima kommen aus Europa. Auch Frauen aus der Schweiz wurden schon zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.

Noch vor kurzem stammte die typische Drogenkurierin aus einem lateinamerikanischen Elendsviertel. Auf Spanisch nennt man die zumeist jungen Frauen «Mulas», Maulesel. Die Wirtschaftskrise treibt nun immer mehr Europäerinnen dazu, sich von der Drogenmafia anheuern zu lassen, als Touristinnen nach Südamerika zu fliegen und mit Kokain im Gepäck die Heimreise anzutreten. In Peru, das Kolumbien als Land mit der weltweit höchsten Kokainproduktion abgelöst hat, spricht die Polizei von einem eigentlichen Boom. «Die meisten Drogenkuriere, die wir am Flughafen von Lima festnehmen, stammen aus Europa. Besonders häufig sind es junge Spanierinnen», sagt Johnny Bravo, der Chef der peruanischen Antidrogenpolizei.