Tote bei Zugunglück in China
horrorunfallBeim bislang schwersten Unfall in Chinas Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz sind mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Ein Zug raste in einen zweiten Zug, der nach einem Stromausfall auf einer Brücke stehen geblieben war. Zwei Waggons stürzten in die Tiefe.
Zwei Hochgeschwindigkeitszüge sind in China zusammengestossen. Dabei kamen mindestens 43 Menschen ums Leben. Über 200 Menschen wurden verletzt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua gestern berichtete. Die beiden Züge mit 1400 Passagieren prallten demnach in der ostchinesischen Provinz Zhejiang aufeinander. Der eine Zug war nach ersten Angaben zuvor von einem Blitz getroffen worden und erlitt einen Stromausfall, wurde führerlos und kam praktisch zum Halten. Der folgende Zug habe zwar noch eine Notbremsung versucht, sei aber aufgefahren, berichtete Xinhua. Mehrere Wagen entgleisten. Zwei stürzten 20 bis 30 Meter von einer Brücke in die Tiefe. Blitzschlag als Ursache Das Unglück passierte nahe der Stadt Shuangyu auf der Strecke von Hangzhou nach Fuzhou. In Gegenrichtung sei ein weiterer Hochgeschwindigkeitszug ebenfalls vom Blitz getroffen worden und habe anhalten müssen, ohne dass etwas passiert sei, schrieb Xinhua. Rettungstrupps mussten Opfer mit Schneidegeräten aus den verunglückten Wagen holen und Kräne einsetzen. «Wir waren mehr als eine Stunde in dem Wagen eingeschlossen, bis fünf von uns ein Fenster aufbrechen und herausklettern konnten», sagte ein Verletzter laut Xinhua. Sie hätten noch einen alten Mann aus dem Zug gezogen, der aber eine halbe Stunde später gestorben sei. Nach dem tödlichen Unglück äusserten viele Chinesen in Mikroblogs und anderen Internetforen ihre Sorge über die Sicherheit des Hochgeschwindigkeitsnetzes in China. Mit 8000 Kilometern ist es heute schon das grösste der Welt. Es soll bis 2015 auf 16000 Kilometer verdoppelt werden. Anfällig auf Pannen Das ambitionierte Programm, das viele Milliarden verschlingt, war schon vorher in die Kritik geraten. Besonders die im Juni eröffnete, 1300 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Shanghai machte wegen technischer Probleme und auch Stromausfällen nach Blitzschlägen von sich reden. Reisende mussten erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen oder Züge wechseln. Vor gut einer Woche musste sich ein Sprecher des Eisenbahnministeriums für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Korruption Hintergrund der Debatte ist auch der Korruptionsskandal um Eisenbahnminister Liu Zhijun, der im Februar abgesetzt worden war. Bei der Auftragsvergabe für das Bahnnetz sollen der Minister und mehrere leitende Beamte mitkassiert haben.sda >
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