Tolstoi als Weltverbesserer und Medienstar
Eine Ausstellung im Zürcher Strauhof zeigt Tolstoi als selbstquälerischen Literaten sowie als Film- und Sportfan.

Tolstoi kennen wir nur mit Bart. Der erste Raum im Zürcher Strauhof zeigt auf fünf Porträtvergrösserungen, wie dieser sich entwickelte: vom dünnen Schnauz über Kinn- und Backenbart zu jenen beiden Wolken, die links und rechts herabhingen und Tolstoi die Ausstrahlung eines alttestamentarischen Propheten gaben. Wie Bilder das Bild des Dichters, eines der Giganten der Weltliteratur, bestimmten, ist eine Leitidee der vom Basler Slawisten Thomas Grob kuratierten Ausstellung, die in fast idealer Weise das zeigt, was geht, und auf das verzichtet, was nicht geht.