Tiroler Justiz ermittelt gegen Schweizer Bergführer
Nach dem Lawinenabgang mit vier Toten bei Innsbruck reagiert die Staatsanwaltschaft. Sie leitet Untersuchungen gegen einen Schweizer ein.
Nach dem Lawinenunglück am vergangenen Mittwoch in Tirol mit vier Schweizer Toten steht der Schweizer Bergführer im Visier der Justiz. Gegen den Mann werde wegen grob fahrlässiger Tötung ermittelt, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde von Innsbruck am Montag.
Der Mann und drei weitere Tourengänger hatten den Lawinenabgang überlebt. Die achtköpfige Gruppe aus der Schweiz war gegen Mittag in den Tuxer Alpen vom Gipfel des Jochgrubenkopfes über den Nordhang abgefahren. Dabei löste sich die Lawine, die alle acht Wintersportler mit in die Tiefe riss.
Schwierige Bergung
Während sich der Bergführer und drei weitere Mitglieder selbst befreien konnten oder nur zum Teil verschüttet wurden, begruben die Schneemassen vier Wintersportler unter sich. Die ersten Einsatzkräfte waren etwa 15 Minuten nach der Alarmierung am Lawinenkegel.
Alle Gruppenmitglieder waren gut ausgerüstet und hatten Lawinenverschüttetensuchgeräte bei sich. Aufgrund der grossen Verschüttungstiefen – zwischen drei und zwölf Metern – nahm ihre Bergung viel Zeit in Anspruch. Die ersten drei Todesopfer wurden am Nachmittag geborgen. Der vierte Verschüttete konnte nach rund fünf Stunden aus den Schneemassen geholt werden.
Ein «extrem steiles Gelände»
Laut dem Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, war es auf dem Hang schon mehrmals zu Lawinenunglücken gekommen. Es handle sich um «extrem steiles Gelände». Teilweise sei der Hang bis zu 40 Grad steil.
Ausserdem sei er nord- und somit schattseitig gelegen. Insgesamt habe es sich daher um «keine gute Tourenwahl gehandelt», hatte der Leiter des Lawinenwarndienstes gegenüber Medien erklärt.
SDA/fal
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