Tipps für Senioren beim Busfahren
Senioren sind für die Verkehrsbetriebe STI ein wachsender Kundenstamm. Diese geben Tipps gegen Sturzgefahr beim Aussteigen: erst aufstehen, wenn der Bus hält.

«Die Bedürfnisse der Senioren beim Busfahren sind uns wichtig, und wir versuchen laufend, ihnen möglichst gerecht zu werden», versicherte Verwaltungsratspräsident Fritz Grossniklaus am traditionellen STI-Apéro. Von den letztes Jahr über 15 Millionen Fahrgästen waren deren 2,5 Millionen Senioren. Tendenz analog der Demografie steigend. «Senioren sind im öffentlichen Verkehr eine heterogenere Gruppe als etwa Schüler und Pendler», hielt Referent Ueli Stückelberger, Direktor Verband öffentlicher Verkehr, fest. Deshalb sei es schwierig, für sie allgemeine Handlungsfelder zu benennen.
Senioren gelten generell als mobil und aktiv. «Sie haben viel Freizeit und gönnen sich etwas», schilderte Stückelberger seine Beobachtungen. Aktuell haben 61500 Senioren ein Generalabonnement – auch hier mit steigender Tendenz. Wichtig seien für diese Verkehrsteilnehmergruppe Benutzerfreundlichkeit und wenig Hindernisse. Das könnten zum Beispiel einheitliche Ticketautomaten sein. «Was den Senioren dient, dient letztlich allen Verkehrsteilnehmern», schloss Stückelberger.
Stürze vermeiden
Die Fachwelt bezeichnet 50- bis 65-Jährige als Jungsenioren, bis 80-Jährige als Senioren und ältere als Betagte. Es gibt aber nicht nur topfitte Senioren. Es gibt auch solche, die nicht mehr absolut sicher auf ihren Beinen stehen, weniger gut hören und sehen, unsicher und ängstlich sind und eine längere Reaktionszeit haben. Für sie sind ebenerdiges Ein- und Aussteigen in Bahn und Bus und genügend Zeit dafür sehr wichtig.
Nicht zu früh aufstehen
Gerade im Bus ist häufig zu beobachten, wie Senioren schon weit vor ihrer Zielstation aufstehen, um das Aussteigen rechtzeitig zu schaffen. Das birgt Sturzgefahr. «Es gibt leider jedes Jahr einige Stürze – allerdings nicht nur von Senioren», bestätigte STI-Direktor Thomas Wegmann.
Er gibt Tipps: Unsichere Senioren sollen möglichst beim Chauffeur einsteigen und ihm die eigene Unsicherheit melden. Sie sollen sich im vorderen Bereich des Fahrzeuges hinsetzen – so, dass der Chauffeur sie in seinem Rückspiegel sehen kann. Die Fahrgäste, vor allem aber ältere Menschen, sollen erst aufstehen, wenn der Bus stillsteht. Um die Aussteigezeit zu verlängern, kann der Fahrgast den Halteknopf ein zweites Mal drücken.
Zu wenig bekannt
Das Problem: Viele Fahrgäste kennen diese Tipps gar nicht. «Wir haben uns schon überlegt, sie durch Ansagen bekannter zu machen», erläuterte Thomas Wegmann. Ein Problem könnte dabei die ausreichende Verständlichkeit und Beachtung sein. «Es gibt in Thun aber jedes Jahr einen kostenlosen Mobilitätskurs», zeigte der STI-Direktor eine Alternative auf. Dort werde explizit auf solche Tricks für das richtige und sichere Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel hingewiesen. Der nächste Kurs findet Anfang September statt.
Der Wunschkatalog
«Das STI-Angebot ist gut, und die Zusammenarbeit konstruktiv», lobte Kurt Johner vom Thuner Seniorenrat (SRT). Anliegen wie Niederflurfahrzeuge, Absenken bei den Haltestellen seien erfüllt. Das erleichtere das Ein- und Aussteigen. Unerfüllt bleiben generell wettergeschützte Haltestellen auf beiden Strassenseiten. «Das liegt in der Verantwortung der Gemeinden», konterte Wegmann. Die STI hätten gerne überall Haltestellen wie die neueste beim Stadion Arena. «Als Fahrgast will mans einfach bequem und sicher haben», brachte es Hans Weibel, Präsident SRT, auf den Punkt.
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