Tigers schnuppern nur ein bisschen am Sieg
Die SCL Tigers unterliegen Gottéron 2:4. In Freiburg wäre für die Emmentaler zweifellos mehr dringelegen. Nun sind sie am Samstag (19.45 Uhr) gegen Lausanne gefordert.
Zeiten ändern sich. Vor einem Jahr herrschte in Freiburg Tristesse. Gottéron fand während der ganzen Saison nie den Tritt, musste schliesslich gar den Playout-Final bestreiten.
Tempi passati. Nun können die fanatischen Fans in der BCF-Arena wieder öfters und mit Verve den «ranz des vaches» anstimmen. So auch am Freitagabend, nach dem 4:2-Sieg über die SCL Tigers. Gewiss, die Langnauer durften lange Zeit mit einem Punktgewinn liebäugeln, zehn Minuten vor Schluss hatte es noch 2:2 gestanden.
Doch genau in jenem Moment, als Gottéron wankte, verpassten sie den Lucky-Punch. Stattdessen führten zwei individuelle Fehler ins Verderben. «Das ist schade. Am Einsatz hat es nicht gelegen, es wäre etwas dringelegen», sagte Heinz Ehlers.
Ciaccios lange Pause
Im Prinzip nahm das Unheil aus Emmentaler Optik in der 52. Minute seinen Lauf. Flavio Schmutz entwischte Anthony Huguenin, markierte das 3:2. Vier Minuten später liess sich Miro Zryd an der eigenen blauen Linie die Scheibe von Killian Mottet abluchsen, der passte zum alleine stehenden Jim Slater – 4:2.
«Wenn du in Freiburg zehn Minuten vor Schluss noch die Chance auf den Sieg hast, es 2:2 steht, dann ist das nicht schlecht», meinte Damiano Ciaccio. Der Keeper stand am Freitag erstmals seit einem Monat wieder in einer Meisterschaftspartie zwischen den Pfosten; an ihm lag es gewiss nicht, mussten die Emmentaler die Heimreise mit leeren Händen antreten. «Er hat mir gezeigt, dass er bereit ist zu spielen», lobte Ehlers.
Ciacco hatte den Trainer vor zwei Wochen um ein Gespräch gebeten, weil dieser zum ersten Mal überhaupt in Langnau über einen längeren Zeitraum auf einen Torhüter setzte – Ivars Punnenovs. Zur Erinnerung: Ciaccio war letztmals am 15. Oktober gegen Davos zum Einsatz gekommen, wurde nach einem kapitalen Fehlstart aber ausgewechselt. «Er sagte mir, dass Ivars einen guten Lauf habe, das Team ebenfalls, das konnte ich verstehen», hält Ciaccio fest.
Am Freitag jedenfalls vermochte der Neuenburger Werbung in eigener Sache zu machen. Gerade im Startabschnitt hätte Gottéron durchaus mehr herausholen können, doch Ciaccio hielt zweimal gegen Roman Cervenka und einmal gegen Jonas Holos glänzend. Einzig nach zehn Minuten musste er sich gegen Cervenka geschlagen geben, wobei auch diesem Treffer ein Fehler von Zryd vorausgegangen war.
Je länger die Partie dauerte, je stärker bauten die Freiburger jedoch ab — respektive je besser fanden die SCL Tigers in die Partie. Allerdings benötigte es einen Kraftakt von Ville Koistinen, um das Skore zu egalisieren. Erst zog der finnische Verteidiger den Puck in die gegnerische Zone, gab ihn an Benjamin Neukom ab, erhielt ihn zurück und traf dann im Stile eines Stürmers.
Im Schlussabschnitt war es schliesslich Pascal Berger, der zum ersten Mal in dieser Saison traf – nach einem formidablen Zuspiel Kostinens. Es hätte der Beginn einer Langnauer Wende sein können, wären sich dich SCL Tigers in der Folge nicht selbst im Wege gestanden.
Kapitale Partie
Heute (19.45 Uhr) gastiert nun Lausanne in der Ilfishalle. Es handelt sich um einen veritablen Strichkampf, haben die Waadtländer doch gleich viele Punkte, aber zwei Spiele weniger als die Emmentaler auf dem Konto. «Wir müssen uns eine Chance geben, zu gewinnen, also grosse Fehler vermeiden», hielt Heinz Ehlers fest. So einfach wäre es also.
Fribourg-Gottéron - SCL Tigers 4:2 (1:0, 0:1, 3:1)
5694 Zuschauer. - SR DiPietro/Vinnerborg, Gnemmi/Gurtner. - Tore: 10. Cervenka (Bykow) 1:0. 38. Koistinen (Kuonen, Neukom) 1:1. 43. Slater (Holos, Birner) 2:1. 45. Berger (Koistinen) 2:2. 52. Schmutz (Cervenka, Stalder) 3:2. 56. Slater (Mottet) 4:2. - Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers. - PostFinance-Topskorer: Birner; Erkinjuntti.
Fribourg-Gottéron: Waeber; Kienzle, Stalder; Glauser, Schilt; Holos, Chavaillaz; Abplanalp; Rossi, Bykow, Cerbenka; Mottet, Slater, Birner; Fritsche, Meunier, Vauclair; Neuenschwander, Schmutz, Chiquet.
SCL Tigers: Ciaccio; Zryd, Koistinen; Erni, Blaser; Huguenin, Randegger; Lardi; Elo, Gagnon, Erkinjuntti; Kuonen, Gustafsson, Neukom; Dostoinow, Albrecht, Nüssli; Gerber, Berger, Rüegsegger.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Rivera (gesperrt), Rathgeb, Sprunger, Marchon (alle verletzt) und Brust, SCL Tigers ohne Himelfarb (beide überzählige Ausländer), Stettler, Peter, Haas, Seydoux und Berger (alle verletzt).
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