1:0 gegen SchaffhausenThun schliesst zu GC auf
Zwei Runden vor Schluss sind in der Challenge League die Oberländer und die Zürcher punktgleich an der Spitze. Noch haben die Hoppers das bessere Torverhältnis.

Die entscheidende Szene in der umkämpften Partie gegen Schaffhausen ereignete sich in der 72. Minute. Nach einer gekonnten Passfolge kam der Ball zu Dominik Schwizer. Der beste Vorlagengeber der Liga fand in der Mitte Daniel Dos Santos. Der Youngster verwertete kaltblütig. Für den 18-Jährigen war es im 14. Einsatz bei den Profis bereits sein drittes Tor. «Das ist ein spezieller Moment», gestand Dos Santos. «Dieses Tor sichert uns mit grosser Wahrscheinlichkeit den Barrageplatz.»
Mit der Niederlage liegt Schaffhausen sieben Zähler hinter den Thunern. Aarau überholte den FCS, liegt sechs Punkte zurück und hat das schlechtere Torverhältnis. Am Freitag steht in Thun das Direktduell gegen die Aarauer an, bevor noch das Gastspiel in Wil folgt.
Doch mit dem gestrigen Sieg dürfen die Oberländer sogar mit dem direkten Aufstieg liebäugeln. Sie haben zu den Grasshoppers aufgeschlossen. «Daran denken wir nicht, wir nehmen Spiel für Spiel», sagt Dos Santos, schon ganz Profi. Auch Trainer Carlos Bernegger mahnt: «Wir dürfen jetzt nicht euphorisch werden, sondern müssen weiterhin enthusiastisch ans Werk. Die Sache ist noch nicht gegessen. Es warten noch zwei unglaublich schwierige Partien auf uns.»
Schon die Begegnung gegen Schaffhausen verlangte den Thunern alles ab. Sie legten gleich richtig los. In der 4. Minute scheiterte Josué Schmidt allein vor Amir Saipi. Schaffhausens Goalie war auch beim Nachschuss von Saleh Chihadeh zur Stelle und parierte eine Minute später auch den Schuss von Grégory Karlen.
Die Thuner hätten aus diesen Topchancen Kapital schlagen müssen, denn in der Folge fanden die Gäste besser in die Partie. Das Team von Murat Yakin hatte nun durch Jetmir Krasniqi und Uran Bislimi ebenfalls gute Möglichkeiten und erarbeitete sich auch physische Vorteile. Das Heimteam hielt allerdings dagegen, sodass sich eine kampfbetonte, in einigen Szenen bis zur Pause sogar gehässige Partie entwickelte.
GC entlässt Pereira
Beide Teams waren mit allen Mitteln gewillt, vom Ausrutscher der Grasshoppers zu profitieren. Die Zürcher hatten am Montag 1:2 in Winterthur verloren. Beim Leader rasselte es deshalb schon Stunden vorher. Trainer João Carlos Pereira musste nach der dritten Niederlage in Folge gehen. Für die zwei letzten Spiele übernimmt Zoltan Kadar, der schon im Sommer interimistisch Chef war. Assistiert wird der Rumäne von GC-Identifikationsfigur Ricardo Cabanas.
Die Zürcher haben nach dem Sieg über uns gedacht, jetzt seien sie durch, aber wir sind noch da
In Thun hat man zur Kenntnis genommen, dass bei den Zürchern die Nerven flattern. «Sie haben nach dem Sieg über uns gedacht, jetzt seien sie durch, aber wir sind noch da», erklärt Torschütze Dos Santos. Tatsächlich agierten die Oberländer gestern sehr abgeklärt. Keiner der gefährdeten Akteure handelte sich eine Verwarnung und damit eine Spielsperre ein. Anders als in der letzten Begegnung Mitte Februar beim 0:4 liessen sie sich von Schaffhausen nicht mehr einschüchtern und überrollen. «Diese junge Mannschaft hat die Lehren gezogen und macht noch immer Fortschritte. Ich bin stolz auf die Jungs», gestand Bernegger denn auch zu Recht.
Peter Berger ist Sportredaktor.
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