Thalwil will Beiträge an die Bibliothek verdoppeln
Thalwil will künftig 300 000 Franken pro Jahr an die Gemeindebibliothek bezahlen. Das beantragt der Gemeinderat der Gemeindeversammlung. Die RPK sträubt sich dagegen.
Thalwil. - Der Thalwiler Gemeinderat will den jährlich wiederkehrenden Beitrag an die Gemeindebibliothek verdoppeln. Von heute 150 000 Franken auf 300 000 Franken. Und zwar ab 2010. Die Stimmberechtigten werden an der Gemeindeversammlung vom 17. September über den Antrag entscheiden.
2008 hat die Rechnung der Gemeindebibliothek mit einem Defizit von 30 000 Franken geschlossen. «Grund für die Defizite sind die stark gestiegenen Personalkosten», schreibt der Gemeinderat in seiner Weisung zum Geschäft. So habe man die Arbeitgeberbeiträge für die Pensionskasse erhöht und die Anstellungsbedingungen an heutige Standards angepasst. Die Freiwilligenarbeit wurde reduziert, und die Bibliotheksleitung und deren Stellvertretung wurden fest statt wie bisher im Stundenlohn angestellt. Nun rechnet die Gemeinde mit «grossen wiederkehrenden Defiziten».
Weiter argumentiert der Gemeinderat, «die heutige finanzielle Situation erlaubt es nicht, die Richtlinien der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken zu erfüllen». Das Bibliotheksteam sei zu klein, der Medienbestand werde zu wenig erneuert und die Öffnungszeiten seien zu knapp.
Mit der Verdoppelung der Gemeindebeiträge soll der Stellenetat von momentan 1,88 auf 3 Stellen ausgebaut werden. Zudem will die Gemeinde die Öffnungszeiten von jetzt 20 auf neu 23 Stunden verlängern. Und man will den Medienbestand jährlich um 10 Prozent erneuern.
RPK für Rückweisung
Die Thalwiler Rechnungsprüfungskommission (RPK) empfiehlt Rückweisung des Geschäfts. Es würden wesentliche Informationen für die Beurteilung der Vorlage fehlen. Der Finanzbedarf sei nur ansatzweise begründet. Aus Sicht der RPK sei es nicht zwingend, den Stellenetat zu erhöhen. Dasselbe gelte für die Erweiterung der Öffnungszeiten. Der Betrieb könne im heutigen Umfang mit einer weniger grossen Beitragserhöhung gewährleistet werden.
Die Gemeindebibliothek finanziert sich nicht aus Gemeindebeiträgen allein. Die Ausgaben für Raum und Informatik sowie ein Teil der Kosten für die Administration übernimmt die Stiftung Alkoholfreies Volksheim zum Rosengarten.
Die von der Gemeindebibliothek selbst erarbeiteten Mittel aus den Lesegebühren und den Antiquariatsverkäufen werden für den Kauf der Medien eingesetzt. (pag)
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch