Testplanung zeigt mögliche Zukunft
Die Bevölkerung kann sich erneut zur Revision der Ortsplanung äussern. Am dritten Dialograum präsentiert die Gemeinde ihr neues Raumentwicklungskonzept mit Zeithorizont 2035.

Im November 2017 diskutierte die Steffisburger Bevölkerung zuletzt über die räumliche Zukunft ihres Dorfes. Am zweiten sogenannten Dialograum wurden damals von der Gemeinde drei Szenarien einer Masterplanung präsentiert, die unterschiedliche Möglichkeiten dafür aufzeigten, wie Steffisburg im Jahr 2050 aussehen könnte. Dazu konnten Meinungen geäussert werden.
Alle drei Szenarien seien von den Bürgerinnen und Bürgern als etwa gleichwertig eingestuft worden, sagt Gemeindepräsident Jürg Marti: «Es gab keinen klaren Favoriten.» Infolgedessen hat die Gemeinde Teile aus allen drei Szenarien zu einem neuen Gesamtbild zusammengefügt. Dieser Masterplan 2050 wird am dritten Dialograum vom kommenden Dienstag erläutert.
«Wir haben die Eingaben aus der Bevölkerung analysiert und sind nun einen Schritt weiter gegangen: Es ist basierend auf dem Masterplan 2050 ein konkretes Raumentwicklungskonzept mit Zeithorizont 2035 entstanden», sagt Marti. Dabei habe man sich an die vier definierten Schwerpunkte gehalten, die als Leitgedanken der Ortsplanungsrevision wirken, wie Marti erklärt (vgl. Infobox).
Daraus sind Handlungsanweisungen entstanden. Nach denen wird die Gemeinde die Entwicklung des Dorfes bis 2035 vorantreiben. Unterteilt sind diese Anweisungen in die Bereiche Verkehr, Energie, Landschaft und Siedlung.
Wird Bauland eingezont?
«Im Kapitel Siedlung etwa werden wir uns konkret dem verdichteten Bauen widmen», sagt Jürg Marti. Nach Rechnung des Kantons könnte Steffisburg in den nächsten Jahren rund 23 Hektaren Bauland einzonen. «Etwa 9,5 Hektaren davon sind bereits vorhanden – in Gebieten, die heute bereits eingezont sind, jedoch noch nicht bebaut.»
Somit könnte die Gemeinde Steffisburg mit der laufenden Ortsplanungsrevision noch eine zusätzliche Fläche von rund 13,5 Hektaren einzonen, wenn die Grundeigentümer dies beabsichtigen, die Planungsbehörde dies mitträgt und die Stimmberechtigten dem zustimmen würden.
Damit sich die Bevölkerung ein Bild zu den möglichen Gebieten und den entsprechend zu berücksichtigenden Bedingungen, darunter die minimale Ausnützung, machen kann, hat die Gemeinde eine Testplanung erstellen lassen. Dabei wurden ein Areal nördlich des Brucheggwegs im Flühli-Quartier, eines zwischen Stockhornstrasse, Astrastrasse und Gurnigelweg und ein weiteres entlang der Thunstrasse im Sinne eines städtebaulichen Ansatzes geplant.
«Wir werden den Bürgerinnen und Bürgern am Dialograum die drei erarbeiteten Ansätze aufzeigen. Diese sind aber nicht in Stein gemeisselt», betont Marti, «das Volk wird mitentscheiden, wie sich das Dorf künftig entwickeln soll.»
«Eine reine Entwicklung nach innen ist in Steffisburg kaum realistisch.»
Er sei sich bewusst, dass die räumliche Planung durchaus ein emotionales Thema sein könne und es ganz unterschiedliche Haltungen dazu gebe. «Aber gewisse Einzonungen wird es wohl auch in Zukunft geben. Eine reine Entwicklung nach innen ist in Steffisburg kaum realistisch und würde bestimmt auch auf wenig Begeisterung stossen – eine ausgewogene Entwicklung ist zentral.»
Mitwirkung im Sommer
Die Inputs aus der Bevölkerung, die am dritten und letzten Dialograum aus der Bevölkerung kommen, lässt die Gemeinde Steffisburg erneut in die weitere Planung einfliessen.
«Im besten Fall können wir noch vor den Sommerferien die öffentliche Mitwirkung zu den möglichen Einzonungen starten», sagt der Gemeindepräsident. Falls Flächen, die grösser als 1,5 Hektaren sind, als Bauland eingezont werden sollten, würde die Gemeinde jenes Geschäft 2019 an die Urne bringen.
Der dritte Dialograum findet am Dienstag, 27. März, um 19 Uhr in der Aula Schönau statt. Auf der Website Zukunftsraum.steffisburg.ch ist das Raumentwicklungskonzept 2035 ersichtlich.
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