Tagestipp: Knarf Rellöm ArkestraTanzbare Gesellschaftskritik
Dringlichkeit und Humor sind für den Hamburger Musiker kein Widerspruch. Er prangert zu hohe Mieten in den Städten an und schiesst gegen die AfD.

«Was ist denn mit den Spiessern los? Wieso wollen die alternativ sein?», fragt sich Frank Möller alias Knarf Rellöm im Song «Say it loud, du hast Scheiss gebaut». Und weiter: «Du tanzt Alice Weidel? Du tanzt den Brexit? Das ist nicht funky.» Gesellschaftskritik unterlegt mit Funk und Northern Soul: Das ist das Spezialgebiet des Hamburger Musikers. «Kritik der Leistungsgesellschaft» heisst das neue Album des Knarf Rellöm Arkestra, das die TAZ in einer Besprechung als «postironisch» bezeichnete. Tatsächlich meinte er es ziemlich ernst, mit seinen Liedern, in denen er die zu hohen Mieten in grossen Städten anprangert und in «Cold Funk» auf «letzte Warnung an die Deutsche Bank» reimt. Rellöm, der unter anderen mit den Aeronauten und Rocko Schamoni zusammengearbeitet hat, macht politische Statements tanzbar und verbindet Humor mit Dringlichkeit.
Rössli, Reitschule, Bern, Montag, 27. Juni, 20 Uhr
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