Syrische Demonstranten wollen nicht weichen
In der Metropole Homs wollen tausende Aktivisten trotz Repressionen auf den Strassen ausharren. Sie fordern den Abgang von Präsident Assad. Die Polizei hat Stellung bezogen.

Nach einem Trauermarsch für getötete Regierungsgegner haben rund 5000 Demonstranten am Montag den zentralen Platz in der syrischen Stadt Homs besetzt. Sie erklärten, den Platz erst nach dem Rücktritt von Präsident Bashar Assad wieder zu räumen.
Laut Augenzeugenberichten wollten die Aktivisten Zelte auf dem Platz aufschlagen. Anwohner hätten Wasser und Lebensmittel gespendet. Die Demonstranten sollen gerufen haben: «Das Volk will das Regime stürzen.» Nachdem sich die Menschenmenge versammelt hatte, seien Sicherheitskräfte in der Nähe des Platzes in Stellung gegangen, berichteten Augenzeugen. Auch drei Wasserwerfer seien vorgefahren. Da Syrien ausländische Journalisten des Landes verwiesen hat, konnten die Berichte nicht überprüft werden.
Tote bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften
Zuvor hatten rund 10'000 Trauergäste Särge durch die Strassen von Homs getragen. Sie trugen sechs Menschen zu Grabe, die am Sonntag bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften getötet worden waren. Insgesamt sollen nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten zwölf Menschen ums Leben gekommen sein.
Acht Menschen seien am Sonntagabend bei zwei Schiessereien in Homs und einem nahegelegenen Dorf getötet worden, sagte der Leiter der syrischen Nationalen Organisation für Menschenrechte, Ammar Kurabi, am Montag. Vier Demonstranten seien bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften in den nördlichen Städten Latakia und Idlib ums Leben gekommen. Seit Beginn der Unruhen in dem Land sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen.
Der syrische Aussenminister Walid al Moallem habe Reformen am Montag vor ausländischen Botschaftern als «nationale Notwendigkeit» bezeichnet, meldete die amtliche Nachrichtenagentur SANA. Diese Reformen könnten jedoch nicht mit «Gewalt, Waffen, Sabotage und Strassenblockaden» erzwungen werden. Die Behörden würden die «Sicherheit und Ordnung» wiederherstellen und «geeignete Massnahmen» ergreifen, sollten die Demonstrationen anhalten, drohte al Moallem.
dapd/kpn
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