Swiss Life auf Erfolgskurs
Swiss Life weist für 2011 ein um acht Prozent besseres Ergebnis aus als im Vorjahr. Dies verdankt der Lebensversicherer vor allem seiner Fitnesskur und Renditen aus Kapitalanlagen. Für Bauchschmerzen sorgt die AWD.

Der Lebensversicherer Swiss Life weist für 2011 ein um 8 Prozent besseres Ergebnis aus als im Vorjahr. Die 606 Millionen Franken Reingewinn verdankt das Branchenschwergewicht vor allem seiner Fitnesskur und den satten Renditen aus den Kapitalanlagen.
Mit dem 2009 lancierten Sparprogramm Milestone habe das Unternehmen seine Effizienz weiter gesteigert, hiess es heute. Konzernchef Bruno Pfister zeigt sich trotz eines rauen Umfelds mit volatilen Märkten und für die Versicherer ungünstigen tiefen Zinsen optimistisch.
«Die erneut gesteigerte operative Schlagkraft ermöglicht es uns, unsere starke Marktposition auch im aktuellen Umfeld weiter auszubauen», erklärte Pfister in einem Communiqué. Die Aktionäre erhalten wie im Vorjahr 4.50 Franken Dividende pro Aktie.
10 Prozent weniger Prämien
Im Schweizer Markt, aus dem nicht ganz die Hälfte der Einnahmen stammt, wuchs Swiss Life um 6 Prozent und wies Prämien von 8,1 Milliarden Franken aus. Insgesamt fielen die Einnahmen aber um 10 Prozent: Bis Ende Dezember sammelte der schwerpunktmässig in Europa tätige Konzern insgesamt 17,1 Milliarden Franken an Prämien ein.
In Frankreich gingen die Prämien um 17,5 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken zurück, während sie in Deutschland um 16,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken abnahmen. Im Auslandsgeschäft greife die Gruppe auf umfangreiche Währungsabsicherungen zurück, sagte Konzernchef Pfister während einer Telefonkonferenz.
Weniger von reichen Kunden
Im Geschäft mit vermögenden Privatkunden, die grosse Summen in steuergünstige Versicherungsmäntel einzahlen, zeigen die Zahlen sogar ein markantes Absacken der Einnahmen. Die verbuchten Bruttoprämien, Policengebühren und erhaltenen Einlagen sanken um 41,2 Prozent auf gut 3 Milliarden Franken.
Dafür mitverantwortlich ist allerdings auch das überdurchschnittliche Ergebnis im Vorjahr. 2010 hatte der Lebensversicherer noch stark von der italienischen Steueramnestie, dem Scudo, profitiert. Dieser ermöglichte es reichen Italienern, viel Geld in Versicherungsmänteln anzulegen.
Rückstellungen für AWD
Für gewisse Bauchschmerzen sorgt auch weiterhin der 2008 übernommene deutsche Finanzproduktevertrieb AWD. Die Tochter, für die Swiss Life einen erheblichen Restrukturierungsaufwand betreiben musste, erreichte einen Betriebsgewinn von 7 Millionen Euro.
Dafür muss Swiss Life für Rechtsstreitigkeiten mit früheren AWD-Kunden in Deutschland und Österreich Mittel zurückstellen. 59 Millionen Franken sind dafür reserviert, wobei wegen der hängigen Verfahren laut Konzernchef Pfister noch nicht abschliessend gesagt werden kann, ob diese Summe reicht.
Frühere Kunden des vom schillernden Unternehmer Carsten Maschmeyer gegründeten AWD werfen dem Unternehmen vor, sie fehlberaten zu haben und für private Verluste verantwortlich zu sein. Maschmeyer, der nach dem AWD-Verkauf an Swiss Life im Verwaltungsrat des Versicherers sass, hat sich dort mittlerweile zurückgezogen und Aktienanteile verkauft.
SDA/wid
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch