SVP-Wahlmaskottchen Zottel entführt
Eine Woche vor den eidgenössischen Wahlen ist der SVP ihr Maskottchen, der Geissbock Zottel, abhanden gekommen. Im Internet existiert ein Bekennerschreiben. Die Polizei ermittelt.

Die nationalkonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) muss eine Woche vor der Parlamentswahl einen schweren Schlag verkraften: Ihr Maskottchen, der Geissbock Zottel, wurde entführt. Von dem Tier fehlte zunächst jede Spur. Im Internet bekannte sich eine «Antifaschistischen Aktion» zu der Tat. «Jetzt haben wir auch einen Sündenbock», heisst es in der Erklärung vom Samstag. «Wir haben letzte Nacht Zottel besucht und mitgenommen.» Konkrete Forderungen wurden nicht gestellt.
Die Zwergziege Zottel lebte mit einem Artgenossen auf dem Hof des SVP-Abgeordneten Ernst Schibli in Otelfingen im Kanton Zürich. Von dort verschwanden die beiden Tiere in der Nacht auf Samstag. Schibli erklärte, er habe die Polizei verständigt und Anzeige erstattet. Er wollte am frühen Morgen die Ziegen füttern und stellte fest, dass die Tiere fehlten, wie er berichtete. Er hofft, dass Zottel und sein Artgenosse Mimo die Entführung unversehrt überstehen und heil in ihren Stall zurückkommen.
«Zäh, eigensinnig und belastbar»
Laut Schibli gab es zuvor im Sommer schon ein anonymes Drohschreiben an die Adresse des «Faschistischen Geissbocks Zottel». Darin sei mit der Schlachtung des Tieres gedroht worden. Er habe den Brief der Polizei übergeben.
Der zehnjährige Geissbock Zottel ist das Maskottchen der SVP für die Wahl am 23. Oktober. Die SVP lobt Zottel auf der Internetseite unter anderem als «zäh, eigensinnig und belastbar».
Polizei ermittelt
Die Zürcher Kantonspolizei kümmerte sich noch am Samstag um den Fall und nahm in Otelfingen die Anzeige wegen Diebstahls entgegen, wie eine Sprecherin sagte. Die Ermittlungen seien aufgenommen worden und gingen in verschiedene Richtungen. Aus ermittlungstaktischen Gründen könnten keine Einzelheiten zur Tat bekannt gegeben werden.
Die SVP rief dazu auf, die Ziegen unversehrt auf Schiblis Hof zurückzubringen. Es sei «absolut verwerflich, wenn für offenbar politisch motivierte Aktionen in Kauf genommen wird, dass Tiere zu Schaden kommen und vor Straftaten wie Diebstahl und Hausfriedensbruch nicht zurückgeschreckt wird».
Zahlreiche Menschen empörten sich laut einem Bericht der Schweizer Nachrichtenagentur SDA über das, was den beiden Tieren angetan worden sei. Er habe Dutzende SMS, Mails und Anrufe bekommen, berichtete Schibli.
SDA/jak, kpn
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch