SVP-Geissbock Zottel verunstaltet und ausgesetzt
Die SVP hat ihr Maskottchen zurück: Geissbock «Zottel» wurde am Dienstag im Zürcher Stadtteil Witikon von einer Passantin gefunden. Seine Entführer hatten ihn in einem Waldstück am Strassenrand an einen Baum angebunden und mit schwarzer Farbe versprayt.

Mittlerweile ist das Tier wieder bei seinem Besitzer. SVP- Nationalrat Ernst Schibli aus Otelfingen ZH konnte «Zottel» und seinen Artgenossen «Mimo», der ebenfalls entführt wurde, am Dienstagnachmittag wieder in den Stall bringen.
Die SVP teilte mit, die Tiere seien unverletzt, aber etwas verstört. Die Partei zeigte sich erleichtert darüber, dass ihr Geissbock wieder aufgetaucht ist. Die Entführung bezeichnete sie als «feige Aktion einer extremistischen Täterschaft.»
SVP zahlt 1000 Franken Belohnung
Wie ein Sprecher der Zürcher Stadtpolizei auf Anfrage sagte, wurden die beiden Tiere von einer Passantin entdeckt. Die 26-Jährige habe sofort die Polizei informiert, worauf man ein Foto von «Zottel» gemacht und dieses seinem Besitzer geschickt habe. Ernst Schibli habe dann bestätigt, dass es sich beim versprayten Tier um «Zottel» handle.
Nur einen Tag zuvor hatte die Partei 1000 Franken Belohnung für den entscheidenden Tipp in Aussicht gestellt. Dieses Geld dürfte nun an die Spaziergängerin gehen. Bezahlt werden die 1000 Franken aus der Parteikasse der SVP Schweiz.
Schibli hatte nach der Entführung vom vergangenen Wochenende Anzeige bei der Polizei erstattet. Sofern die Täter gefunden werden, müssen sie sich voraussichtlich wegen Hausfriedensbruch, Diebstahl und Tierquälerei verantworten.
«Rassistische Paranoia gefördert»
Wer die beiden Tiere am vergangenen Wochenende - nur eine Woche vor den Wahlen - entführte, ist noch unklar. Eine «Antifaschistische Aktion» hatte sich auf dem linken Internet-Portal Indymedia aber zu der Tat bekannt und angekündigt, «Zottel» vor Gericht zu stellen.
Das Tier habe mitgeholfen, die «rassistische Paranoia zu fördern» und müsse deswegen verurteilt werden, schrieben sie. Danach war von den mutmasslichen Entführern nichts mehr zu hören. Auch Forderungen stellten sie keine. Nach drei Tagen an einem unbekannten Ort endete «Zottels» Gefangenschaft nun an einem Zürcher Baum.
Bereits im Sommer hatte Schibli einen anonymen Brief erhalten, in dem mit der Schlachtung des Tieres gedroht wurde. Das Schreiben war an den «faschistischen Geissbock Zottel» adressiert. Der Zürcher Unterländer Landwirt übergab den Brief der Polizei.
Die Entführung des SVP-Maskottchens sorgte für humoristische Reaktionen. So wurde etwa eine Website aufgeschaltet, auf der «Zottel»-Salami bestellt werden konnte.
SDA/ep/pak
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