Sulzers Betriebsgewinn bricht um die Hälfte ein
Bei der Sulzer AG mussten bereits eingegangene Bestellungen im Wert von über 100 Millionen Franken ausgesetzt werden. Gegen die Krise hat der Konzern jetzt Massnahmen ergriffen.

Der Industriekonzern Sulzer blickt auf ein schwieriges erstes Halbjahr zurück: Der Betriebsgewinn brach um die Hälfte ein. Auch der Umsatz war rückläufig. Probleme machen dem Unternehmen vor allem der Öl- und Gasmarkt. Ein Grund ist der tiefe Ölpreis.
Sulzer bezeichnet die Situation am Öl- und Gasmarkt in einer Mitteilung vom Dienstag als «herausfordernd». Einige Unternehmen hätten Projekte verschoben. Besonders die internationalen Ölunternehmen warteten mit Investitionen weiter zu. Per Juni 2015 seien zuvor eingegangene Bestellungen im Wert von insgesamt 114 Millionen Fr. ausgesetzt worden.
Dies habe sich vor allem im Geschäft mit Pumpen auf den Umsatz ausgewirkt, schreibt Sulzer. Der Gesamtumsatz des Konzerns sank im ersten Halbjahr um 6,6 Prozent auf noch 1,39 Milliarden Franken. Im der Division Pumps Equipment ging er gar um 10,2 Prozent auf noch 727 Millionen Franken zurück.
635 Arbeitsplätze abgebaut
Wegen der niedrigeren Volumen ergreift Sulzer Massnahmen: Man habe die Produktionskapazitäten im Geschäft mit Pumpen in China, Brasilien und den USA angepasst, heisst es in der Mitteilung. In der Division Chemtech hat Sulzer bestimmte Produktionstätigkeiten in China, Singapur, Kanada und der Schweiz eingestellt.
Um den negativen Entwicklungen entgegenzuwirken und die Kapazitäten den Volumen anzupassen, habe Sulzer per Ende Juni 635 Arbeitsplätze abgebaut. Da gleichzeitig aber durch Übernahmen und bei einigen wachsenden Geschäftsbereichen Stellen hinzu gekommen seien, habe sich die Zahl der Mitarbeiter in der ersten Hälfte des Jahres nur um 335 reduziert.
Der starke Franken habe weiterhin die Rendite geschmälert, schreibt Sulzer. Der Betriebsgewinn brach um 52 Prozent auf noch 47,6 Millionen Franken ein. Einzig der Bestellungseingang konnte stabil gehalten werden. Ohne Währungseffekte hätte er sogar leicht zugelegt.
Sulzer-Aktien um 2,2 Prozent im Minus
Nach dem Gewinneinbruch sind die Sulzer-Aktien unter Druck geraten. Am Dienstag notierten sie an der Schweizer Börse in der ersten Handelsstunde um 2,2 Prozent im Minus. Derweil lag der Gesamtmarkt SPI um 0,2 Prozent im Plus.
Die operative Leistung von Sulzer habe die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt, urteilten Analysten über das Halbjahresergebnis. Der Gewinn sei weit unter die Prognosen gefallen. Lediglich der Bestellungseingang habe die Erwartungen leicht übertroffen.
Und der Ausblick sieht auch nicht allzu rosig aus: Der wichtige Öl- und Gasmarkt dürfte weiterhin schwach bleiben, befanden Analysten. Die Lage in den Märkten Energie, Wasser und allgemeine Industrie dürfte sich gegenüber dem Vorjahr auch nicht wesentlich verändern.
SDA/kko
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