Suizidversuch von Rumäniens Ex-Premier
Der ehemalige rumänische Premierminister Adrian Nastase hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Zuvor war Nastase wegen illegaler Spenden zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Wenige Stunden nach seiner Verurteilung zu einer Haftstrafe hat der frühere rumänische Ministerpräsident Adrian Nastase versucht, sich in seiner Wohnung das Leben zu nehmen. Das bestätigte die rumänische Generalstaatsanwaltschaft.
Im rumänischen Fernsehen war am späten Mittwochabend zu sehen, wie die Polizei zu Nastases Wohnung kam, um ihn ins Gefängnis zu bringen. Wenige Minuten später fuhr ein Krankenwagen vor, der den Ex-Premier ins Krankenhaus brachte.
Rumänische Medien berichteten unter Berufung auf nicht genannte Quellen, dass Nastase im Beisein der Polizisten mit einem Revolver auf sich geschossen und sich schwer am Hals verletzt habe. Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten, wie Nastase bewusstlos auf einer Bahre in einen Krankenwagen geschoben wurde. Ministerpräsident Victor Ponta sagte nach einem Besuch im Spital, Nastases Zustand sei «unter Kontrolle». Genaue Angaben zur Verletzung von Nastase machte er nicht.
Spendensammlung als Konferenz getarnt
Das oberste Gericht in Bukarest hatte den Sozialisten Nastase am Mittwoch wegen illegaler Parteienfinanzierung zu zwei Jahren Haft verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, eine Spendensammlung für den Wahlkampf 2004 als Konferenz getarnt zu haben, für die Geschäftsleute hohe Teilnahmegebühren zu bezahlen hatten. Dabei seien 1,6 Millionen Euro illegal in die Parteikasse der Sozialisten geflossen. Das oberste Gericht hatte am Mittwoch einen Berufungsantrag von Nastase zurückgewiesen.
Nastase war von 2000 bis 2004 rumänischer Premierminister. Er wäre der erste rumänische Regierungschef seit dem Ende des Kommunismus, der eine Freiheitsstrafe absitzen müsste.
SDA/mw
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