Sturm reisst Dach von Turnhalle in Windisch AG herunter
Sturmtief Bianca fegte mit starken Winden und teilweise zerstörerisch über die Schweiz. Beim Hallenstadion kam es beinahe zu einem schweren Unfall.

Sturmtief Bianca sorgte am Donnerstag hierzulande für die ein oder anderen Einschränkungen und Schäden. So etwa in Windisch im Kanton Aargau. Wie die dortige Polizei auf Anfrage von «20 Minuten» bestätigt, riss der Sturm das Dach der Turnhalle Dohlenzelg herunter.
Im Kanton Solothurn hielt der Sturm Polizei und mehrere Feuerwehren auf Trab. Bei der Alarmzentrale gingen am Donnerstagabend rund ein Dutzend Meldungen über umgestürzte Bäumen, umgeworfenen Baustellensignale und von Dächern weggewehte Ziegel ein, wie die Kantonspolizei Solothurn am Freitag mitteilte. Auf der Autobahn A1 bei Oensingen SO kippte ein Sattelschlepper auf die Seite. Es gab keine Verletzten.

Auch in Zürich wüteten die Winde mit hohen Geschwindigkeiten. Vor dem Hallenstadion ist es vor dem Konzert der deutschen Elektrorap-Gruppe Deichkind nach einem Augenzeugenbericht beinahe zu einem schlimmeren Unfall gekommen. Der Sturm habe demnach ein Lounge-Sofa vom Dach des über zehn Meter hohen Gebäudes heruntergeweht. Mindestens zwei Personen vor dem Eingang seien gestreift worden, eine Frau gar am Kopf, erzählt ein Zeuge.
Die Betroffenen seien mit leichteren Verletzungen und einem Schock davongekommen. Da es stark regnete seien die meisten Besucher unter dem Vordach gestanden. Schlimmeres hätte so verhindert werden können, meint der Augenzeuge.
Betrieb der Säntis-Bahn eingestellt
Am Donnerstagnachmittag haben die Sturmböen zu Schäden am Laufwerk der Säntis-Schwebebahn geführt. Dadurch wurde ein Betriebsunterbruch notwendig, der über das Wochenende andauern dürfte.
Das Laufwerk der talseitigen Schwebebahnkabine wie auch der Sattelschuh in der Talstation seien von «orkanartigen Sturmböen» beschädigt worden, teilte die Säntis-Schwebebahn mit.
Wegen des stürmischen Wetters sei der Betrieb ohnehin eingestellt gewesen. Personen waren deshalb nicht gefährdet. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Reparaturarbeiten über das Wochenende andauern werden.
Bianca fegt über die Schweiz
Mit kräftigen Böen ist am Donnerstagabend das Sturmtief Bianca über die Schweiz gefegt. Auf dem Chasseral wurden mit 172 Kilometern pro Stunde und auf dem Säntis mit 168 km/h die höchsten Werte gemessen, wie SRF Meteo am Freitag mitteilte.
Zahlreiche Berggipfel meldeten Orkanböen. Der Sturm tobte jedoch auch in den Voralpen. So wurde in Einsiedeln eine Windgeschwindigkeit von 131 Kilometern pro Stunde gemessen. In Gersau LU waren es 128 und in Plaffeien FR 122 Stundenkilometer.
Das Randtief Bianca hatte sich in einer kräftigen Westströmung entwickelt. Es verlagerte sich innerhalb eines Tages von Cornwall in die Tschechische Republik. Am Abend zog das Tief dann knapp nördlich an der Schweiz vorbei.
Wie üblich bei solchen Randlagen gab es die stärksten Böen am Südrand des Tiefs. So lag das Band mit den höchsten Windwerten in der Schweiz zwischen dem Jura und dem Alpenrand.
Wochenende wird sonnig
Während der Nacht lässt der Wind allmählich nach, ein Ausläufer des Azorenhochs beginnt sich bis nach Mitteleuropa auszudehnen. Dieses Zwischenhoch sorgt am Freitag vorübergehend für recht freundliches oder sogar zeitweise sonniges Wetter. Auch das Wochenende bringt zumindest zeitweise sonniges Wetter, dazu sind die Temperaturen tagsüber auf der milden Seite, es werden voraussichtlich verbreitet zweistellige Werte erreicht.
Am Samstag sind lokal mit Südwestwind sogar rund 15 Grad möglich, in den Alpentälern können mit Föhnunterstützung 14 bis gegen 18 Grad erreicht werden. Das Regenrisiko ist nach aktuellem Stand besonders in der Nacht von Freitag auf Samstag leicht erhöht, am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag folgt voraussichtlich eine Störung. Am Sonntag tagsüber dürfte sich das Wetter jedoch wieder beruhigen.
SDA/red/chk
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