Studien mobilisieren meist jene, die ohnehin gleicher Meinung sind
Bei Umverteilungsvorlagen wie der 1:12-Initiative entscheidet die politische Einstellung. Studien bewirken meist wenig.

Der Bericht über die HSG-Studie zur 1:12-Initiative gehört zu den meistgelesenen und kommentierten Artikeln, die gestern auf www.tagesanzeiger.ch veröffentlicht wurden. Die Studie der Uni St. Gallen wurde im Auftrag des Schweizerischen Gewerbeverbandes durchgeführt und kommt zum brisanten Schluss: Der Bund müsste bei einer Annahme jährlich auf bis zu vier Milliarden Franken bei den Steuereinnahmen und den AHV-Beiträgen verzichten. Der Preis einer Annahme der Juso-Initiative, so die Botschaft der Gegner, wäre folglich enorm hoch. Trotzdem fand bei den Lesern ein kritischer Kommentar mit Abstand am meisten Zustimmung: «Ist das die HSG, die berechnet hat, dass die Unternehmenssteuerreform II bloss ein paar Millionen an Mindereinnahmen bringen wird? Ja das ist sie.»