Street View sorgt für Aufregung
Der Gemeindepräsident von Küsnacht bestreitet ein Vorgehen der Gemeinde gegen Google.
Küsnacht. - Die Einführung von Googles Street-View-Software, mit der man per Mausklick virtuell durch Strassen spazieren kann, sorgt weiter für Aufregung (TA vom 21. 8.). Gemäss der Zeitung «Sonntag» soll der Schweizer Datenschützer Hanspeter Thür bereits über 300 Beschwerden erhalten haben. Auch vom Küsnachter Gemeindepräsidenten Max Baumgartner (FDP), der laut «Sonntag» ein Verbot von Street View auf Gemeindeboden prüft.
«Ich habe nie gesagt, dass wir ein Verbot von Street View ins Auge fassen», dementiert Baumgartner auf Anfrage. Als Gemeinde habe man gar keine rechtliche Handhabe, um ein solches Verbot durchzusetzen. «Das muss auf Bundesebene geregelt werden», sagt der Lokalpolitiker. Richtig sei hingegen, dass das Thema an der nächsten Sitzung des Gemeinderats nochmals zur Sprache kommen werde.
Persönlich erachtet Baumgartner diese virtuelle Anwendung als höchst fragwürdig. Das Street-View-Tool greife auf unzulässige Weise in die Privatsphäre des einzelnen Bürgers ein. Bei öffentlichen Bauten oder Restaurants sehe er ja noch einen Nutzen, nicht aber bei privaten Grundstücken. «Es ist ein grosser Unterschied, ob man mit dem Wagen an einem Grundstück vorbeifährt oder ob man virtuell den hintersten Winkel eines Gebäudes ausspionieren kann», sagt Baumgartner. Niemand müsse es über sich ergehen lassen, ungefragt und ohne Einverständnis im Internet aufzutauchen. (may)
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