Stockhorn tauscht Strom-Fresser aus
400 Quadratmeter Wohnfläche und Temperaturen bis minus 25 Grad – die neue Heizungsanlage im Restaurant auf dem Stockhorn muss einiges leisten. Dazu umweltfreundlicher sein und Kosten sparen. Geht das? – Das geht, meint der Fachmann.

Hausbesitzer kennen das: Im Frühling ist Zeit für Neues. Auch Bergbahnen nutzen die Wechselperiode zwischen Winter- und Sommersaison traditionell zur Erneuerung. Bei der Stockhornbahn kommt in diesem Jahr zur üblichen Revision der technischen Anlagen noch die Umrüstung der Heizung des Panoramarestaurants hinzu. Bisher wurden die Räume der Bergstation mit elektrischen Einzelspeicherheizungen gewärmt.
Doch die hatten eine ganze Reihe von Nachteilen, wie der Geschäftsführer der Stockhornbahn AG Alfred Schwarz sozusagen als Hausbesitzer berichtet: «Die Heizkörper wurden über Nacht aufgeladen und liessen sich tagsüber nicht regulieren.»
So sei es in den Räumen mittags häufig zu warm und abends zu kalt gewesen, der Wärmeverlust gross. Hinzu kommen die enormen Kosten dieser «Stromfresser», wie Schwarz sie nennt: 18 000 Franken zahlt die Bahn im Jahr fürs Heizen.
Einmalig auf der Höhe
Die nun gefundene neue Lösung soll wesentlich effizienter, ökonomischer und dazu auch umweltschonender sein, verspricht Massimo Arnaldi. Der Heizungsinstallateur mit Niederlassungen in Erlenbach und Heimberg baut zurzeit mit zwei Mitarbeitern eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in das Bergrestaurant ein und begibt sich dabei auf Neuland – nicht nur für ihn.
Arnaldi: «Eine solche Anlage auf dieser Höhe von fast 2200 Metern, das ist einmalig im Oberland, vermutlich sogar schweizweit.» Und so bestand denn auch die grösste Schwierigkeit darin, eine Wärmepumpe zu finden, die den Aussentemperaturen von bis zu minus 25 Grad gerecht wird.
Fündig geworden ist der Heizungstechniker in Österreich. Das Herzstück der Anlage, die das Prinzip eines Kühlschranks umkehrt, steht bereits im Untergeschoss des Gebäudes, unterhalb der Gasträume: ein weisser Kasten mit einer Verbindung nach aussen und zwei grosse 1000-Liter-Wassertanks zum Speichern der aus der Umgebungsluft gewonnenen Heizenergie.
66 Prozent weniger Kosten
Das Umrüsten von der circa 30 Jahre alten auf die moderne Anlage entspreche der Energiestrategie des Bundes, sei aus Sicht des Umweltschutzes sinnvoll und soll laut Arnaldi «mindestens 66 Prozent» der Heizkosten einsparen.
Diese sollen im Jahr demnach nur noch zwischen 5000 und 6000 Franken betragen. Die Kosten für das Projekt Umrüstung betragen für die Stockhornbahn insgesamt 80 000 Franken und hätten sich demnach in sieben Jahren amortisiert.
2018 neue Panorama-Kabinen
Neben der Heizanlage werden 180 Meter Leitungen verlegt. 20 neu installierte Heizkörper sollen auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern auf zwei Etagen für die «wohlige Wärme» sorgen, die sich Alfred Schwarz erhofft.
Ab Karfreitag, 14. April, können sich Besucher des Restaurants selbst einen Eindruck davon machen, ob dies gelungen ist. Dann startet die Stockhornbahn in die Sommersaison.
Und ab Mitte Januar 2018 steht die nächste, noch einschneidendere Neuerung an, wenn die Kabinen der Bahn gegen moderne Panoramakabinen ausgewechselt werden.
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