Steck: Auf zu einem weiteren Meilenstein
Am Samstag fliegt Ueli Steck ab Richtung Himalaja, wo er Mount Everest und Lhotse in einem Zug überschreiten will. Ein Unterfangen, das bisher noch keinem Menschen gelungen ist. Wir haben Steck bei seinem letzten Training begleitet.
Vergangenen Donnerstag am Hardergrat: Für Ueli Steck sind die 900 Höhenmeter zur Wannimatte ein kurzes, lockeres Auslaufen nach dem knallharten morgendlichen Intervall-Lauftraining auf dem Laufband.
Bei entspannten 150 Pulsschlägen pro Minute spricht der 40-jährige Spitzenalpinist über seine bevorstehende Überschreitung des Mount Everest und des benachbarten Lhotse – und dies während eines für jeden Durchschnittszeitgenossen höllischen Aufstiegstempos von fast 20 Höhenmetern pro Minute Richtung Wannimatte hinauf. Dies in 40 Grad steilem Gelände, wo eigentlich kein normaler Mensch einen Fuss hinsetzt.
Flaschensauerstoff kein Thema
Ebenfalls noch nie hat ein Bergsteiger es geschafft, in einem Zug die beiden Gipfel von Mount Everest (8848 m) und Lhotse (8516 m) zu überschreiten. Ueli Steck will genau dies versuchen. Dabei wird er eine Nacht auf über 8000 Meter Meereshöhe biwakieren müssen. «Die Schwierigkeit dabei ist, dass ich mich dort oben bei einer Sauerstoffsättigung von nur noch 20 Prozent nicht erholen kann.
«Irgendwann sind einfach die Batterien leer – dann wirds schwierig.»
Irgendwann sind einfach die Batterien leer – dann wirds schwierig.» Die Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff ist für Steck kein Thema: «Es geht mir um die eigene, saubere Leistung – und nur um diese. Also kommen für mich solche leistungssteigernden Massnahmen nicht infrage», so Steck.
Jogging auf den Eiger
Immerhin stuft Ueli Steck die objektiven Gefahren für die bevorstehende Expedition wesentlich kleiner ein als bei seiner erfolgreichen Erstbegehung der Annapurna-Südwand vor vier Jahren. «Damals ging ich eindeutig zu weit und hatte einfach nur Glück. Wenn ich diesmal also scheitern sollte, dann ist es, weil ich dabei sterbe», so Steck nüchtern.
An seiner Fitness soll es nicht liegen, joggte Steck doch während dieses Winters unter anderem über ein Dutzend Mal via Westflanke auf den Eiger – in leichten Turnschuhen und Steigkrallen. Auch profitiert der Ringgenberger immer noch von seiner letztjährigen Besteigung sämtlicher 82 Viertausender des Alpenkamms in nur 62 Tagen.
«Das war das allerbeste Grundlagentraining. Ich fühle mich zurzeit in Form wie noch nie.» Und obwohl Steck auch älter geworden ist, kann er doch von seiner langjährigen Erfahrung als Extremalpinist zehren.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch