Stäfa lässt weiterhin die Muskeln spielen
Die Stäfner NLB-Handballer bleiben nach dem 39:31 in Lyss ohne Verlustpunkt. Die Horgner dagegen verliessen die Waldegg-Halle erstmals nicht als Sieger.
Handball. - Stäfas Trainer Markus Jud muss einige Zeit studieren, um sich zu erinnern. «Ich glaube, in der vorletzten Saison gegen Biel hatten wir ein Spiel ähnlich furios begonnen.» Seine NLB-Akteure zeigten am Samstag beim 39:31 in Lyss, was ein wortwörtlicher Blitzstart ist. Die Stäfner deckten gut, hatten in Goalie Gian Ryffel einen starken Rückhalt, überrannten die Lysser mit Gegenstössen und leisteten sich keine Fehler. Nach etwas mehr als zehn Minuten stand es im Duell der beiden Ligafavoriten 11:1. «In der Startviertelstunde ist uns alles gelungen. Das war perfekt», sagt Jud.
Kurz vor dem Spiel hatte sich der Trainer noch auf einen harten Kampf eingestellt. Jud hatte die Aufwärmphasen der beiden Teams verglichen und konstatiert: «Die Lysser waren sehr aggressiv, bei uns hingegen ging es ruhig zu und her.» Er habe erwartet, Lyss werde von Beginn ab leidenschaftlich zur Sache gehen. «Als der Anpfiff ertönte, traten die Mannschaften jedoch genau umgekehrt auf als noch beim Aufwärmen», sagt Jud und gibt zu: «Lyss hat mich enttäuscht.» Dass der zwischenzeitliche 10-Tore-Vorsprung am Ende noch etwas schrumpfte, nimmt Jud gelassen: «Nach so einem Start und mit einem solchen Polster im Rücken sinkt die Konzentration meistens. Das ist völlig normal.»
Bosshards Traumquote
Keine Unkonzentriertheiten leistete sich Tobias Bosshard. Der 20-jährige Rückraumspieler zeigte mit neun Treffern erneut, warum er derzeit der beste Stäfner Torschütze ist. «Er hat meistens eine Traumquote und leistet sich nur ein, zwei Fehlwürfe», sagt Jud. Für Bosshards Leistungssprung gibt es laut dem Trainer mehrere Gründe: Seit dem Abgang von Torjäger Misha Kaufmann muss der ehemalige U-21-Nationalspieler mehr Verantwortung übernehmen, was er sich in dieser Saison auch zutraut. Nicht zuletzt deshalb, weil er körperlich zugelegt hat. «Er ist kräftiger als früher und wirft variantenreicher», sagt Jud. Es habe sich schon in der Vorbereitung abgezeichnet, dass Bosshard ein Leistungsträger werde.
Horgens Punktverlust
Während Stäfa auf seine Führungsspieler zählen konnte, musste Horgen am Samstag beim 25:25 gegen Stans 30 Minuten ohne Topskorer Laurenz Reiser auskommen. Er hatte sich eine Woche zuvor gegen Grauholz eine Bauchmuskelzerrung zugezogen, die ihn nach wie vor behinderte. «Ich musste Reiser nach einer Halbzeit auswechseln», sagt Horgens Trainer Peter Schaudt. Sein Leader war bis dato ohne Tor geblieben. «Unser Spiel steht und fällt mit ihm.»
Horgen hatte den Sieg im dritten Heimspiel dennoch in der Hand und führte bis zwei Sekunden vor Schluss mit 25:24, ehe die Nidwaldner den späten Ausgleich schafften. «Wir hatten am Schluss eine Vier-gegen-sechs-Situation zu überstehen. Deshalb bin ich mit dem Punkt nicht unglücklich», sagt Schaudt. Verschiesse ein Team vier Penaltys und vergebe weitere hochkarätige Chancen, habe man als Trainer natürlich das Gefühl, den Sieg verschenkt zu haben. «Das geht dem Gegner aber genauso. Objektiv betrachtet, geht das Resultat deshalb in Ordnung.»
Tobias Bosshard überzeugt in dieser Saison mit seiner guten Wurfquote.
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