Die 2003 ausgegliederten Berner Stadtbauten (Stabe) sollen wieder in die Stadtverwaltung zurückgeführt werden. 485'000 Franken hatte der Stadtrat schon früher für die Vorarbeiten freigegeben. Nun beantragte der Gemeinderat dem Parlament eine Aufstockung des Investitionskredits um 1,78 Millionen auf 2,265 Millionen Franken.

Den grössten Kostenblock bilden Anpassungen in der Informatik. Rund 1,2 Millionen Franken müssen für Schnittstellen, Datenmigrationen und Lizenzen aufgewendet werden. Auch die externe Projektleitung und die Anpassungen des Stabe-Erscheinungsbildes an jenes der Stadt schlagen zu Buche.

Der Stadtrat genehmigte den erhöhten Kredit mit 49 Ja- zu 18 Nein-Stimmen. Ausserdem legte er den Termin der Stabe-Rückführung auf den 1. Januar 2014 fest. Die Details der Rückführung wird der Stadtrat 2013 in einem Reglement festhalten.

Bürgerliche warnen vergeblich

Das vom Gemeinderat geplante Vorgehen bei der Stabe-Rückführung stiess im Parlament mehrheitlich auf Zustimmung. «Das finanztechnische Konstrukt der Stabe hatte keine Lebenschance. Wir sind froh, es nun bald wieder in der Stadtverwaltung umarmen zu können», sagte Peter Künzler als Sprecher der Fraktion GFL/EVP.

In der Minderheit blieben die bürgerlichen Parteien, die sich gegen die Rückführung der Stadtbauten und damit gegen den Kredit stellten. Es drohe «eine Aufblähung des Verwaltungsapparats», warnte Dolores Dana namens der FDP-Fraktion. Die Rückführungskosten seien «ein Fass ohne Boden», gab Béatrice Wertli als Sprecherin der Fraktion BDP/CVP zu bedenken.

Die Stadtbauten kümmern sich mit gut 400 Mitarbeitenden um 1600 städtische Liegenschaften und Objekte. 2003 wurden sie aus der Stadtverwaltung ausgegliedert, vor allem aus finanztechnischen Gründen. Um die politische Kontrolle wieder zu stärken, beschloss das Stimmvolk 2011 die Rückführung der Stabe in die Verwaltung.

SDA/tag