Stadtrat akzeptiert Schiesskurse im Ferienpass
Der Stadtrat akzeptiert, dass ab 2017 wieder Schiesskurse im Programm des Ferienpasses «Fäger» publiziert werden. Mit 33 zu 23 Stimmen lehnte er am Donnerstag eine dringliche Motion der Linksfraktion ab.

Auf Geheiss des Parlaments hatte die Stadt Bern 2015 die Schiesskurse aus dem «Fäger«-Angebot gestrichen. Mehrere Regionsgemeinden kritisierten diesen Entscheid scharf und drohten mit dem Austritt aus dem gemeinsamen Ferienpass.
Darauf willigte der Berner Gemeinderat ein, ab 2017 wieder Schiesskurse zuzulassen. Die Stadtregierung habe das Fortbestehen des «Fägers» nicht aufs Spiel setzen wollen, sagte Schuldirektorin Franziska Teuscher im Rat. Jede Familie könne selber entscheiden, ob sie ihre Kinder an den Schiesskursen teilnehmen lassen wolle.
Anders sah es Motionär Luzius Theiler (GPB-DA). Er warf dem Gemeinderat vor, er sei vor den Regionsgemeinden eingeknickt. Dabei sei der Verzicht auf Schiesskurse «ein wichtiges Signal zu Gunsten der Friedenserziehung». Die Stadt könnte es verkraften, wenn die eine oder andere Gemeinde aus dem «Fäger» austreten sollte.
Unterstützung erhielt Theiler von den Linksparteien. Der Stadtrat habe sich 2013 gegen die Schiesskurse ausgesprochen, diesen Entscheid gelte es zu respektieren, sagte SP-Fraktionssprecher Michael Sutter. Waffen gehörten nicht in die Hände von Kindern, befand auch Katharina Gallizzi namens der GB/JA-Fraktion.
Für mehr Gelassenheit
Anderer Meinung war eine Mitte-Rechts-Mehrheit des Stadtparlaments, angeführt von SVP und FDP. Er selber habe schon als kleiner Bub mit Schiessen begonnen, berichtete etwa Erich Hess (SVP). Der sichere Umgang mit Waffen sei die beste Gewaltprävention. Andere Angebote im «Fäger» seien viel gefährlicher, «zum Beispiel Sprayerkurse».
FDP-Sprecher Christoph Zimmerli fragte sich, warum die Stadt den Eltern vorschreiben solle, was für ihre Kinder gut sei und was nicht. «Ein wenig Gelassenheit würde nicht schaden.» Schiessen sei immerhin eine olympische Disziplin und habe nicht zwingend mit Gewalt zu tun.
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