Stadt baut Wohnungen mit «Baumzimmern»
LorraineDie Stadt will am Centralweg 14 Wohnungen zu erschwinglichen Mieten bauen. Der Weg würde beim Siegerprojekt Baumzimmer zur Wohnstrasse ohne Durchgangsverkehr umfunktioniert.
Drei übereinanderliegende frei stehende Balkone inmitten von Bäumen geben dem Projekt dem Namen: Jede Wohnung erhält ein sogenanntes Baumzimmer. So sieht es das Siegerprojekt für die freie Parzelle am Centralweg in der Lorraine vor. Gestern präsentierte die Stadt das Resultat des Architekturwettbewerbs. Ab dem Sommer 2012 sollen dort bis Ende 2013 14 Wohnungen im «teilweise unteren bis mittleren Preissegment» errichtet werden. Fernand Raval, Leiter der städtischen Liegenschaftsverwaltung und Jurypräsident, sprach von Mieten «unter 2000 Franken» für eine Viereinhalbzimmerwohnung. Ein Teil der Wohnungen ist laut Raval als «günstiger Wohnraum» vorgesehen: Das heisst, nur wer die Bedingungen dafür erfüllt, kann sie mieten. Vorgesehen sind Zwei- bis Sechszimmerwohnungen. Die Stadt als Grundeigentümerin baut selber. Raval ist überzeugt, dass mit dem ausgewählten Projekt «etwas Besonderes» entsteht. «Etwas, das dazu beitragen wird, das gesamte Quartier in seiner Art zu bestätigen und entsprechend aufzuwerten.» Raval rechnet mit reinen Baukosten von «unter zehn Millionen Franken», darin nicht eingerechnet sind die Kosten für den Boden. Da dieser jedoch der Stadt gehört, muss sie nicht marktübliche Renditen darauf erwirtschaften. Das Beste aus 62 Projekten Die Jury konnte aus 62 Projekten, deren Autoren aus vier Ländern stammen, auswählen: «In einer Stadt, sozusagen mittendrin, ein Neubauprojekt zu realisieren, ist auch für die Liegenschaftsverwaltung etwas Besonderes», führte Raval aus. Die Arbeitsgemeinschaft Ursula Egger Architekturbüro aus Bern und Team K Architekten aus Burgdorf hat sich denn auch intensiv mit der Ausgangslage auseinandergesetzt. Herausgekommen ist ein Minergie-P-Eco-Haus mit luftigen Balkonen auf der Westseite, einem Attikageschoss, einem Gewerberaum auf den Lagerweg hinaus und einem Centralweg ohne Durchgangsverkehr. Raval räumt ein, dass Letzteres durchaus auch Einsprachen zur Folge haben könnte. Seines Wissens sei die Idee aber auch schon innerhalb des Quartiers diskutiert worden. In der Jury war dieses ebenfalls vertreten. Intermezzo der «Stadttauben» Auf der Parzelle befand sich früher eine Garage. Die Kündigung des Mietverhältnisses hatte damals ein längeres Nachspiel zur Folge. Bis die Erb-Garage auszog, dauerte es ziemlich lange. Nachdem das Grundstück von den Altlasten saniert worden war, besetzten es kurzzeitig die «Stadttauben» mit ihren Wohnwagen. Gegenwärtig wird es als Stadtbrache zwischengenutzt. «Diese kann bis zum Baubeginn bestehen bleiben», versicherte Raval. Wenn die Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik zustimmt, wird das Bauprojekt ausgearbeitet. Den Kredit bewilligen wird laut Raval der Stadtrat. Christoph AebischerAusstellung zum Wettbewerb im zweiten Stock des Kornhauses ab heute bis am 22.Dezember. Di/Mi/Fr von 10 bis 19 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr und Sa/So/Mo 11 bis 17 Uhr.>
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