Stadt baut eigenes Rechenzentrum in Bümpliz
Kein externes Rechenzentrum für die Stadt Bern: In Bümpliz soll in einer städtischen Liegenschaft ein eigenes neues Rechenzentrum gebaut werden.

Die Stadt Bern baut in einer städtischen Liegenschaft in Bümpliz ein eigenes neues Rechenzentrum ein. Der Stadtrat genehmigte am Donnerstagabend einen entsprechenden Kredit und lehnte es ab, die Rechenzentrumsleistungen öffentlich auszuschreiben.
Der Betrag von rund 5 Millionen Franken für den Einbau eines neuen Rechenzentrums war Bestandteil eines vom Gemeinderat beantragten Baukredits von insgesamt rund 10,6 Millionen Franken: Mit diesem Geld soll das Beer-Haus in Bümpliz umgebaut werden. Die Stadt will dort 110 Verwaltungsarbeitsplätze konzentrieren und damit die Zahl der Verwaltungsstandorte reduzieren.
Der Umbau und die Ansiedlung von Arbeitsplätzen im Beer-Haus blieben im Stadtrat unbestritten. Sehr kontrovers diskutiert wurde hingegen der Einbau eines neuen städtischen Rechenzentrums im gleichen Haus. Das heutige Rechenzentrum der städtischen Informatikdienste befindet sich im Verwaltungsgebäude an der Schwanengasse 14, das jedoch umgebaut wird und danach keinen Platz mehr bietet für das Rechenzentrum.
EVP-Stadtrat Matthias Stürmer beantragte, den Baukredit fürs Beer-Haus zu kürzen und das Rechenzentrum öffentlich auszuschreiben. Stürmer sah Chancen, dass Private das Rechenzentrum günstiger, ökologischer und qualitativ besser betreiben könnten als die Stadt in einer eigenen Liegenschaft.
Stadt soll Kontrolle behalten
Die Ratsmehrheit liess sich indes von diesen Argumenten nicht überzeugen. Die Fraktionen SP/Juso, GB/JA und GLP stellten sich hinter das Gemeinderatsgeschäft. Die Stadt dürfe das Rechenzentrum nicht aus der Hand geben, befanden verschiedene Votantinnen und Votanten. Langfristig gesehen wäre die Kostendifferenz wohl nicht so gross. Zudem lasse keine andere Stadt ihr Rechenzentrum extern betreiben.
Gespalten zeigten sich die Fraktionen GFL/EVP und FDP: Der Gemeinderat habe zu wenig genau abgeklärt, ob sich eine Auslagerung des Rechenzentrums lohnen würde, kritisierten die Sprecher.
Finanzdirektorin Barbara Hayoz (FDP) wies den Vorwurf zurück. Es gehe primär um einen strategischen Entscheid. Der Gemeinderat sei zum Schluss gekommen, dass es besser sei für die Stadt, jederzeit die volle Kontrolle über ihr Rechenzentrum zu behalten. «Das Rechenzentrum ist das Herz des städtischen Datennetzes und daher von grosser Bedeutung», gab Hayoz zu bedenken.
Der Rat folgte dem Gemeinderat und lehnte den Antrag Stürmer mit 32 Nein- zu 22 Ja-Stimmen bei 8 Enthaltungen ab. Der gesamte Baukredit fürs Beer-Haus passierte danach mit 53 Ja-Stimmen zu 1 Nein-Stimme bei 9 Enthaltungen.
SDA/tag
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