
Es war ein für YB bedrückendes Szenario: Im Sommer geht Trainer Gerardo Seoane – und Sportchef Christoph Spycher gleich mit ihm. Im Zusammenhang mit der für YB weitaus wichtigeren Personalie gibt es jetzt Entwarnung: Spycher bleibt dem Verein als Sportchef erhalten – und das ist keine Überraschung.
Spycher schafft Klarheit um seine Position. Er will seinen Vertrag erfüllen. Vor allem aber sieht er keinen Grund, sein Leben für einen neuen Posten auf den Kopf zu stellen. Spycher ist erst 42 Jahre alt, er hat als Funktionär im Fussball noch mindestens 20 Jahre vor sich. Und: Dem in Oberscherli aufgewachsenen Spycher ist die Familie wichtig, seine beiden Kinder gehen hier zur Schule.
Natürlich geniesst Spycher in Deutschland noch immer einen exzellenten Ruf. Er war eine Figur bei Eintracht Frankfurt, war als Spieler während Jahren Captain. Nach seinen Erfolgen mit YB war es logisch, kam Spychers Name auf, als bekannt wurde, dass der aktuelle Sportchef Fredi Bobic im Sommer den Club verlässt.
Spycher würde nie eine Entscheidung treffen, die den Verein hilflos zurücklässt.
Spychers Vertrag bei YB läuft bis 2022, eine weitere Verlängerung ist aktuell kein Thema. Aber das ist sekundär, weil Spycher nie eine Entscheidung treffen würde, die den Verein hilflos zurücklässt. Sollte Spycher eines Tages gehen, würde er seine Nachfolge rechtzeitig aufgleisen. Zumal er Werte wie Integrität und Loyalität nicht zuletzt mit der aktuellen Entscheidung vorlebt.
Ausserdem funktioniert die Karriere eines Sportchefs anders als jene eines Spielers oder Trainers. Sie orientiert sich stärker an den Arbeitsbedingungen und dem Umfeld, weniger am sportlichen Aufstieg. Ausserdem ist die Halbwertszeit eines Sportchefs deutlich länger.
Und mit dem Fundament, das sich Spycher mit und für YB geschaffen hat, dürfte der Erfolg so schnell nicht verebben. Das heisst für ihn: Die Bundesliga läuft ihm nicht davon.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Kommentar zur YB-Personalie – Spycher bleibt sich treu
Dass der Sportchef YB nicht verlässt, ist keine Überraschung – und ein weiteres Signal dafür, welch solide Basis Christoph Spycher beim Meister geschaffen hat.