«Das ist für mich ein sehr emotionaler Moment»
In Kitzbühel gibt der Neuenburger Ski-Star Didier Cuche seinen Rücktritt per Ende Saison bekannt. Auch Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann äusserte sich.
An einer Pressekonferenz in Kitzbühel hat der 37-jährige Romand erklärt, dass er einen Schlussstrich unter seine Karriere ziehen wird. Der Ort war passend gewählt. In Kitzbühel feierte Cuche 5 seiner 18 Weltcupsiege. «Ich habe den richtigen Zeitpunkt für meinen Entscheid gewählt. Dieser Entschluss ist schon seit längerer Zeit gereift», sagte der Romand zu den Medien.
«Heute ist für mich ein sehr emotionaler Moment», gab Cuche zu und fügte an: «Ich bin überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für meinen Rücktritt vom aktiven Skirennsport ist. Ich bin fit und gesund, kann immer noch vorne mitfahren und Rennen gewinnen.» Auf diesem Niveau wolle er von der Weltcup-Bühne abtreten.
Cuche will «noch ein Zeichen setzen»
Was der Top-Athlet in Zukunft machen wird, gab er nicht bekannt, sondern verriet nur, dass «vieles klar und aufgegleist» sei. In den Hahnenkamm-Rennen vom Freitag und Samstag will er wieder angreifen: «Ich werde befreit von anderen Gedanken Vollgas geben. Bis im Frühjahr möchte ich noch das eine oder andere Zeichen setzen.»
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann bedauert den Rücktritt: «Wir verlieren bei Swiss-Ski mit Didier Cuche einen fantastischen Sportler, einen tollen Menschen und ein grosses Vorbild.» Lehmann würdigte die Leistungen des Fahrers für die Skination Schweiz und hofft für die Zukunft, «dass Didier dem Schweizer Skisport in der einen oder anderen Form erhalten bleibt.»
Grosse Wertschätzung in der Bevölkerung
Alleine vier Mal gewann Cuche auf der Streif die Abfahrt, womit er auf einer Höhe mit Rekordsieger Franz Klammer steht. Einmal triumphierte er zudem im Super-G. Am Freitag und am Samstag bietet sich dem Romand demnach ein letztes Mal die Chance, auf der weltweit wohl anforderungsreichsten Piste, an 'seinem' Berg, zu brillieren. Kitzbühel ist auch der Ort, an dem er erstmals aufs Podium eines Weltcuprennens steigen durfte. Er tat dies gleich als Sieger: Am 23. Januar 1998 gewann er eine Sprint-Abfahrt in zwei Läufen.
Erfolgreich war Cuche vor allem in den letzten Jahren. Seit 2008 gewann er drei der letzten vier Abfahrten am Hahnenkamm. Mit ihm tritt Ende des Winters d i e grosse Figur der Sparte Downhill ab. Seit 2007 holte er sich viermal die kleine Kristallkugel, mit welcher der beste Abfahrer einer Saison ausgezeichnet wird. Mit ihm tritt zudem auch der Sportler des Jahres und - diese Ehrung erhielt er vergangenes Wochenende - sogar der Schweizer des Jahres ab. Das sind Zeichen der grossen Wertschätzung, die der kahlköpfige Neuenburger in der Schweizer Bevölkerung geniesst.
Eines blieb Cuche zwar immer vorenthalten. In der Abfahrt, die er in den letzten Saison beherrschte, blieb ihm Gold an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften stets versagt. Zweimal (2009 und 2011) musste er sich mit WM-Silber begnügen. Im Super-G jedoch sicherte er sich 2009 den WM-Titel, und 1998 in Nagano mit Silber auch seine einzige Olympia-Medaille. Cuche wird aber als grosser Kämpfer in Erinnerung bleiben, der sich auch durch Verletzungen und Rückschläge nicht unterkriegen liess. In den 90er Jahren zog er sich mehrere Knochenbrüche zu, im Januar 2005 musste er nach einem Kreuzbandriss längere Zeit pausieren.
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