Rekordversuch unter geschlossenem Eis
Vor zwei Jahren verlor der Schweizer Extremtaucher Peter Colat einen Freund, der 50 Meter unter Eis tauchen wollte. Nun startet er selber seinen letzten Rekordversuch mit der doppelten Strecke.

Es soll sein letzter Weltrekordversuch sein. Aber im Februar will es der Zürcher Extremtaucher Peter Colat nochmals wissen. Konkret will er den Rekord im Eistauchen brechen. Anlässlich einer grösseren Veranstaltung am österreichischen Weissensee will Colat am 16. Februar über 130 Meter im Eiswasser tauchen – und zwar mit nur einem Atemzug.
Mental starke Belastung
Zwei Grad kalt wird das Wasser sein, Colat wird einen leichten Isolationsanzug tragen und während rund zweieinhalb Minuten die Luft anhalten. Begleitet wird er von einem Sicherungstaucher, der ihn im Notfall mit Sauerstoff versorgen könnte. Über die gesamte Strecke ist auch ein Seil gespannt, um ein Wegtreiben des Tauchers zu verhindern, alle 25 Meter gibt es zudem ein Loch im Eis, durch das er auftauchen könnte.
Dennoch ist die Tatsache, dass eine Eisfläche den See nach oben abschliesst, der mental heikelste Punkt, wie der mehrfache Weltrekordhalter und Freitaucher der ersten Stunde gegenüber dem «Landboten» sagte. Der Gedanke an das Eis mache den Versuch vor allem mental anspruchsvoll, so der Familienvater. Kommt dazu, dass er vor zwei Jahren in Davos miterleben musste, wie ein Freund beim Versuch, 50 Meter im gefrorenen Davosersee zu tauchen, sein Leben verlor.
21 Minuten unter Wasser
Colat hatte damals ebenfalls einen Versuch geplant, verzichtete aber nach dem Unglück auf seinen Tauchgang. Ein Ereignis, welches Colat laut eigenem Bekunden noch nicht ganz verarbeitet hat. «Das ist noch nicht vorbei. Es kommt mir praktisch jeden Tag in den Sinn», erklärte er noch im Dezember im Interview mit dem «Beobachter».
Er habe sich damals zuerst überlegt, aufzuhören, sei dann aber zum Schluss gekommen, dass es noch nicht der richtige Moment sei. Der kommende Weltrekordversuch im Weissensee soll nun aber der letzte sein. Der Hobbysportler und Architekt hat bereits eine Vielzahl von Rekorden gebrochen. Unter anderem blieb er 21 Minuten und 33 Sekunden ohne Luft unter Wasser. Beim Streckentauchen ohne Flossen schaffte Colat es auf 133 Meter. Danach werde er dem Sport aber nicht ganz entsagen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch