...seinen wichtigsten Kranz: «Die vier eidgenössischen Kränze bedeuten mir viel. Vor allem der letzte in Estavayer war eine Riesengenugtuung. Ich entschied, noch ein Jahr weiterzumachen und habe viel investiert – es hat sich gelohnt.»
...den Berner Rekordwert von 110 Kränzen: «Stucki Chrigu kommt auf dieselbe Zahl, er wird mich nächstes Jahr überholen, damit habe ich kein Problem. 110 Kränze zeigen, dass ich etwas erreicht habe, was nicht mancher Schwinger vorweisen kann. Ich hatte Glück, musste in 28 Jahren Schwingen nie operiert werden – das war ein Riesengeschenk.»
...den ersten Kranzfestsieg: «2004 siegte ich am ‹Oberländischen› in Wimmis. Im Schlussgang bezwang ich Kämpf Alexander. Ich hatte als Bub nie vom Königstitel geträumt. Aber ‹Eidgenosse› werden und ein Fest gewinnen, das wollte ich unbedingt erreichen.»
Ankunft: 2004 feierte Thomas Zaugg am «Oberländischen» in Wimmis seinen ersten Kranzfestsieg. Bild: Andreas Blatter
...seinen grössten Erfolg: «Schwägalp 2012! Es war ein verreckt gutes Teilnehmerfeld mit 28 ‹Eidgenossen›. Ich bezwang der Reihe nach mit Ulrich Andreas den stärksten Innerschweizer, mit Bösch Daniel den stärksten Nordostschweizer und im Schlussgang mit Sempach Mättu den stärksten Berner. Wenn du mit solch einem Notenblatt ein Bergfest gewinnen kannst, ist das doppelt schön. Die Nacht haben wir durchgefeiert.»
...die grösste Enttäuschung: «Am ‹Eidgenössischen› 2007 in Aarau verpasste ich den Kranz. Im letzten Gang stellte ich mit Schuler Philipp, erlitt einen Totaleinbruch. Womöglich hatte ich mich nicht gut ernährt. Daraus habe ich die Lehren gezogen.»
...den stärksten Gegner: «Stucki war sicher der Schwerste und der Unbequemste. Gegen jeden anderen Schwinger hast du eine Chance zu gewinnen. Gegen Stucki ist das fast nicht möglich.»
...sein Vorbild: «Dem Skifahrer Bode Miller schaue ich extrem gerne zu. Er nimmt volles Risiko, bewegt sich am Limit, alles oder nichts. Bode Miller und ich – das hat gepasst: Ich habe immer riskiert und auf Sieg geschwungen. Das haben die Leute geschätzt. Klar verlor ich wegen dieser Schwingweise manchen Gang, aber sie hat mir mehr geholfen als geschadet.»
«Bode Miller und ich – das hat gepasst: Ich habe immer riskiert und auf Sieg geschwungen.»Thomas Zaugg
...die Entwicklung des Schwingsports: «Ich habe einen Riesenwandel mitgemacht. In meinen ersten Jahren als Aktiver wurde vielleicht zweimal pro Woche geschwungen. Wenn du heutzutage nicht mindestens vier- bis fünfmal pro Woche trainierst, hast du keine Chance mehr auf einen Spitzenplatz. Wobei ich daran zweifle, ob dieses ‹cheibe Chräftele› für alle so gut ist. Die Verletzungen häufen sich. Den Jungen kann ich nur raten: Lasst nie wegen einer Kraftraumeinheit ein Schwingtraining aus.»
...das Thema Sponsoring: «Ich hätte mehr Geld verdienen können. Aber mir war und ist es wohl so. Ich hatte einige Sponsoren, konnte das Schwingen spesendeckend betreiben. Es ist wichtig, dass die Schwinger mit dem Sport Geld verdienen. Das Sponsoring darf aber nie dazu führen, dass es zum Profitum kommt.»
«Es ist wichtig, dass die Schwinger mit dem Sport Geld verdienen. Das Sponsoring darf aber nie dazu führen, dass es zum Profitum kommt.»Thomas Zaugg
...sein Leben ohne aktiven Schwingsport: «Fragen Sie mich in einem Jahr wieder. Aber etwas weiss ich: Bereuen werde ich den Rücktritt nicht – ein Comeback wird es nie geben!»