Auf der Reise ins Ungewisse
Die Beachvolleyballerinnen Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich versuchen, ihre Erfolgsgeschichten gemeinsam weiterzuschreiben. Was im Fall der Bernerin zum Rollenwechsel geführt hat.
Geduld! Was die Frage betrifft, welche Eigenschaft in den nächsten Monaten besonders gefragt sein werde, gelangen Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich auf direktem Weg zur gleichen Antwort. Die im Februar 25-jährig werdende Bernerin und die um vier Monate ältere Zürcherin haben im Herbst entschieden, ihre Karrieren gemeinsam fortzusetzen.
Nicht nur, aber auch wegen fehlender Alternativen – Beachvolleyballerinnen mit Weltklassepotenzial gibt es hierzulande nicht wie Sand am Meer. Vergé-Dépré misst 1,85 Meter, ihre Kollegin ist gar noch um fünf Zentimeter grösser; beide sind gelernte Blockspielerinnen.
Heute Dienstag fliegen sie nach Florida, am 7. Februar beginnt in Fort Lauderdale das erste Major-Turnier des Jahres. Für die erfolgreichen Sportlerinnen handelt es sich um eine Reise ins Ungewisse.
Heidrich und Vergé-Dépré stiegen im letzten Jahr in die erweiterte Weltspitze auf. Ersterer gelang dies an der Seite Nadine Zumkehrs, der erfolgreichsten Schweizer Beachvolleyballerin in der Geschichte. Vergé-Dépré glückte der Sprung aufs World-Tour-Podest mit Isabelle Forrer. Zumkehr (31) und Forrer (34), deren Kernkompetenzen in der Defensive lagen, traten nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zurück.
«Unsere ehemaligen Partnerinnen haben uns gut getan», sagt Heidrich. «Nun können wir zeigen, was wir von ihnen gelernt haben», ergänzt Vergé-Dépré, die den Rollenwechsel vollzogen hat, ihr körperliches Training auf das «Ausgraben» von Bällen ausrichtet.
Potenzielle Stolpersteine sind längst ausgemacht. «Wir sind beide emotional», sagt die Bernerin. Für den bei Höhen- und Tiefflügen nötigen Bodenkontakt waren zuletzt primär die routinierten Partnerinnen zuständig.
Die Erwartungshaltung lässt auf vorsichtige Zuversicht schliessen. «Wir wissen, dass wir nicht dort einsteigen werden, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben», sagt Vergé-Dépré. «Es wäre schön, wenn wir in dieser Saison hin und wieder Top-Ten-Plätze belegen würden», meint Heidrich.
Der Fakt, wonach ein starkes Tandem in der Regel aus einer grossen und einer kleinen Spielerin besteht, bereitet den beiden kein Kopfzerbrechen. Sie verweisen auf die Amerikanerinnen Kerri Walsh und April Ross (1,91 m / 1,85 m), auf das Gespann, welches in Rio Bronze gewann.
Was auf die richtige Einstellung hindeutet, auch wenn diese unschweizerisch unbescheiden daherkommt. Ist Walsh doch dreifache Olympiasiegerin, die weltweit erfolgreichste Beachvolleyballerin in der Geschichte.
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