Emotionen fast wie einst in Paris
Roger Federer hat den Swiss-Indoors-Final gegen Novak Djokovic 6:4, 3:6, 6:1 gewonnen. Mit dem vierten Triumph ist der Baselbieter am Heimturnier Rekordsieger.

Nach dem Final der Davidoff Swiss Indoors erweisen die 9200 Zuschauer in der ausverkauften St.-Jakobs-Halle Novak Djokovic mit Standing Ovations die Ehre. Dem Serben wird freilich nicht zugejubelt, weil er gewonnen hat. Im Gegenteil, das Publikum ist bestens gelaunt, weil der Titelverteidiger Roger Federer nicht am Sieg hat hindern können. Denn dieselben Menschen, die nun herzhaft applaudieren, klatschten und stampften 20 Minuten zuvor lautstark, als Djokovic dem Schweizer mit einem Doppelfehler das Break zum 2:0 im dritten Satz ermöglichte. Solche Szenen zeigen, welche Wirkung der Tennisstar aus dem Baselbiet hat. Plötzlich vergessen kultivierte Operettenliebhaber ebenso für ein paar Augenblicke ihre guten Manieren wie hartgesottene Manager und gemütliche Senioren. Das Federer-Fieber hatte selbst Fernsehreporter Peter Minder erfasst, gab er dem Einheimischen ein «go for it» auf den Platz mit. Die Begeisterung für Federer kennt in Basel wahrlich keine Grenzen; der Hauptdarsteller scheint zuweilen der Einzige zu sein, der den Überblick bewahrt.