Halbe Endstation
Uni Bern verliert beide Begegnungen im Playoff-Viertelfinal gegen das favorisierte Schönenwerd. Nach dem Ausscheiden spielen die Berner nun in der Platzierungsrunde.

Es war das fünfte Mal, dass Uni Bern gegen Volley Schönenwerd antreten musste – musste deshalb, weil es in den vier Spielen zuvor nur gerade einen Satzgewinn zu bejubeln gab. 1:9 hiess das Satzverhältnis in der Meisterschaft, und auch in der ersten Viertelfinalpartie des Playoffs am Samstag hatte Uni mit 0:3 das Nachsehen.
Im entscheidenden Heimspiel trat die Mannschaft um Coach Mikolaj Ostrowski einen Tag später dann auch entsprechend verunsichert auf, wirkte teilweise unmotiviert. «Im ersten Spiel haben wir eine viel bessere Leistung und viel mehr Wille gezeigt», ärgerte sich der Trainer nach der Partie. Denn mit einem solchen Auftreten sei gegen den Qualifikationszweiten nichts zu holen. Tatsächlich verlor sein Team die Begegnung, ohne gross Gegenwehr zu leisten, die Bären kamen in keinem Durchgang auf 20 Punkte. «Das war es ganz schwierig, wir waren keine Einheit, und es herrschte keine Chemie unter den Spielern», sagte Ostrowski frustriert.
Der Bruder steht gegenüber
Das sah auch Berns jüngster Spieler auf dem Platz so. «Schade, dass ausgerechnet im letzten wichtigen Spiel der Saison der Zusammenhang im Team gefehlt hat», meinte Passeur Lars Ulrich.
Für den 19-Jährigen waren gerade die ersten Partien Anfang Saison gegen Volley Schönenwerd speziell. Denn in den Diensten der Solothurner steht sein Bruder Luca. «Vor dem allerersten Spiel war ich recht nervös, ich wusste nicht genau, wie es werden wird, gegen ihn zu spielen», sagt Lars Ulrich. Ein Grund für die Nervosität war vielleicht auch die Konstellation der beiden Brüder auf dem Spielfeld. Denn Uni Berns Passeur ist der direkte Gegenspieler von Schönenwerds Topskorer Luca Ulrich und muss versuchen, dessen Angriffe am Block abzufangen. «Da ich selber nicht angreife, kann aber eigentlich immer nur ich gewinnen», erklärt Lars Ulrich mit einem Schmunzeln.
Nachdem Uni in der Playoff-Serie hängen geblieben ist, sind für das Team noch eine Weile keine Ferien in Sicht. «Wir müssen versuchen, uns jetzt wieder aufzurichten und zu pushen für die nächsten Spiele», sagt Berns Passeur. Nächste Spiele nach dem Ausscheiden im Playoff? Ja, die gibt es bei Swiss Volley. Alle Viertelfinalverlierer spielen die definitiven Schlussränge der Meisterschaft aus – Uni wird also um den 5. bis 8. Rang spielen, obwohl die Qualifikation auf dem 7. Rang beendet wurde.
«Eine solche Platzierungsrunde bringt überhaupt nichts», findet Coach Mikolaj Ostrowski deutliche Worte für diesen Modus. Er frage sich, welchen Sinn der Verband dahinter sehe, die ausgeschiedenen Mannschaften noch einmal gegeneinander antreten zu lassen. Auch Lars Ulrich ist skeptisch. Aber: «Immerhin könnten wir immer noch Fünfte werden, wir haben also durchaus noch etwas zu gewinnen.»
Zu wenig Feuer
Und wie geht es anschliessend weiter? «Erst einmal müssen sich alle ein bisschen ausruhen – die Spieler und auch ich», sagt der Trainer. Die Saison habe sehr gut begonnen, dann habe das Feuer aber immer mehr nachgelassen. «Daran muss man arbeiten», so Mikolaj Ostrowski. Und er sei bereit, das als Coach des VBC Uni Bern auch in der nächsten Saison zu tun, sofern der Club das auch wolle.
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