Lisa Urech findet ihr Glück im Unglück
Für die Berner Hürden-Stars Lisa Urech und Noemi Zbären platzt im Letzigrund der grosse Traum vom EM-Final. Bei Sprinter Pascal Mancini hängt der Himmel voller Sterne.
Noemi Zbären und Lisa Urech fehlte nicht viel, um erstmals an Europameisterschaften den Final zu erreichen. Die 19-jährige Zbären, die im Vorlauf mit 12,95 Sekunden zum zweiten Mal in ihrer Karriere unter 13 Sekunden geblieben war, wurde im ersten Halbfinal in 13,01 Sekunden Sechste und verpasste am Ende als Neunte den Finaleinzug nur um einen Rang. 12,95 Sekunden, die Zeit, welche Zbären am Morgen im Vorlauf gelaufen war, hätten zur Final-Qualifikation gereicht.
Urech belegte in der zweiten Halbfinal-Serie Rang 5 und wurde am Ende in 13,10 Sekunden Zwölfte. Auch die 25-Jährige Schweizer Rekordhalterin kam nicht mehr ganz an ihre Leistung im Vorlauf heran, dennoch darf Urech mit ihrem Abschneiden zufrieden sein, hat sie doch wegen diverser Hüftoperationen und Verletzungsprobleme zwei schwierige Jahre hinter sich.
Enttäuschung – und Hoffnung
Beide Bernerinnen zeigten sich nach ihrem Einsatz am Abend enttäuscht. «Ich hätte mir mehr erhofft, ich wollte auch volles Risiko gehen. Aber ich habe die nötige Aggressivität nicht aufbringen können. Und letztlich war ich auch nervös», meinte Urech. Aber ich komme im nächsten Jahr zurück.» Studentin Zbären stellte in ihrer Serie mit starken Gegnerinnen gegenüber SRF lapidar fest: «Es hätte mehr gebraucht. Vielleicht liess ich mich von der starken Konkurrenz doch beeinflussen.» Zbären ist allerdings erst 20. Sie konnte an diesen Titelkämpfen zweifellos wichtige Erfahrungen sammeln.
Der Westschweizer Pascal Mancini erreichte über 100 m die Halbfinals vom Mittwoch. In der Abendsession wurde er in seinem Vorlauf in 10,44 Sekunden Zweiter. Der Freiburger musste sich im Zürcher Letzigrund nur vom Franzosen Jimmy Vicaut geschlagen geben, der in 10,06 Sekunden die beste Zeit aller 37 Athleten im Vorlauf lief. Auch die weiteren Mitfavoriten Christophe Lemaitre, James Dasaolu sowie Dwain Chambers gewannen ihre Serien ohne Probleme. «Ich wollte unbedingt Zweiter werden», sagte Mancini, der auch davon profitierte, dass ein Gegner wegen Fehlstarts qualifiziert worden war.
Von Göttin Fortuna verlassen
Eine Enttäuschung setzte es für Amaru Schenkel ab. Der 26-Jährige Zürcher, der schon an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilgenommen hatte, wurde in seiner Serie nur Sechster und verpasste mit 10,44 Sekunden den Einzug in die Halbfinals der besten 24 hauchdünn.
Pech bekundete auch die Weitspringerin Irene Pusterla. Die Tessinerin sprang 6,39 m und verpasste als Dreizehnte den Einzug in den Final nur um fünf Zentimeter. Auch die Tessinerin war masslos enttäuscht und hegte im TV-Interview gar Rücktrittgedanken.
Starke Auftritte zu Beginn
Mujinga Kambundji setzte zum Auftakt ein Ausrufezeichen. Die 22-jährige Bernerin stellte im Vorlauf über 100 m einen Schweizer Rekord auf. Mit 11,32 Sekunden verbesserte Kambundji ihren eigenen Rekord, den sie Mitte Juni in Genf aufgestellt hatte, um eine Hundertstelsekunde. Nach einem perfekten Start setzte sich Kambundji im ersten Vorlauf gleich an die Spitze und verteidigte diese bei einem Gegenwind von 0,6 m/s. Als insgesamt elftschnellste Läuferin qualifizierte sie sich für die Halbfinals. Diese verpasste Marisa Lavanchy deutlich. Die Waadtländerin wurde in ihrem Vorlauf in 11,65 Sekunden enttäuschende Sechste.
Einen überzeugenden Auftritt legte auch Kariem Hussein hin. Der Thurgauer gewann seinen Vorlauf über 400 m Hürden ohne voll durchzuziehen in 49,70 Sekunden überlegen und qualifizierte sich mit der insgesamt viertbesten Zeit für die Halbfinals. Jonathan Puemi blieb erwartungsgemäss ohne Chance. Der 23-jährige Neuenburger wurde in seinem Vorlauf Letzter, egalisierte mit 51,40 Sekunden aber immerhin die persönliche Saisonbestzeit.
Hier gehts zu den offiziellen Resultaten der EM in Zürich.
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