Zwei Trios, ein Quintett, kein Zurück
SCB-Sportchef Alex Chatelain spricht über die Parforceleistung seines Teams und die Kaderplanung: Er sucht noch einen fünften Ausländer und einen Schweizer Center für die vierte Linie.

Es ist der Tag danach, nach einer Nacht ohne Morgen. In der Stadt werden am späten Nachmittag einige Spieler des SC Bern gesichtet, wie sie durch die Gassen der Altstadt schlendern. Sie haben seit dem 5:1-Erfolg in Zug kein Auge zugemacht, dennoch kann ihr Zustand mit dem Begriff «schlaftrunken» relativ passend umschrieben werden.
Alex Chatelain hingegen hat geschlafen – nicht viel zwar, aber genug, um für den Medientermin fit zu sein. Er spricht von «grosser Zufriedenheit» und von «Riesenfreude»; er lobt die Charaktere im Team («Riesentypen») und den Trainer («Die tägliche harte Arbeit zeichnet ihn aus»).
Eigentlich hätte der Sportchef auch allen Grund, sich selbst und seinem Vorgänger Sven Leuenberger auf die Schulter zu klopfen: Die Verpflichtungen von Mark Arcobello als Erstliniencenter, Kari Jalonen als Trainer und Leonardo Genoni als Torhüter waren allesamt meisterlich. Im Fokus steht aber auch ein zweites Trio, jenes der Abgänger Martin Plüss, David Jobin und Marc Reichert.
Chatelain sagt, «diese drei werden als Typen nicht zu ersetzen sein». Er sagt aber auch: «Ich wollte mir nie vorwerfen lassen, wir hätten vielleicht ein Jahr zu lang damit gewartet, einen Strich zu ziehen. Die Spieler verlassen Bern auf dem Höhepunkt, das passt perfekt.» Und der Sportchef hält fest: «Es gibt kein Zurück!» Soll heissen: Neu respektive nochmals verhandelt wird nicht.
So oder so: Nach zwei Titeln in Folge liegt die Messlatte ungemein hoch. Deshalb bietet es sich an, selbst am Tag nach dem Triumph nach vorne zu blicken.
Pyörälä und drei Fragezeichen
Bis dato hat Bern als einzigen Zuzug jenen von Gaëtan Haas (Biel) vermeldet. Ebenfalls gesichert ist die Verpflichtung von Pascal Caminada (Lausanne) als Back-up-Goalie von Genoni. Und: Der finnische Angreifer Mika Pyörälä (35) wird aus Jalonens Heimatstadt Oulu zum SCB stossen, selbst wenn Chatelain diese Meldung nicht bestätigen möchte. Ryan Lasch und Aaron Gagnon werden den Meister verlassen.
Neben Pyörälä sind Andrew Ebbett, Mark Arcobello und Maxim Noreau als Ausländer fix eingeplant. Arcobello besitzt aber eine Ausstiegsklausel, und bei Noreau gab es zuletzt Gerüchte über eine Rückkehr nach Ambri. «Ich möchte, dass Noreau bleibt und sich bei uns noch besser entfaltet», sagt Chatelain; «er ist ein Supertyp.»
So oder so sucht der Sportchef noch Verstärkung im Ausland: Der SCB möchte mit fünf Ausländern (davon vier Stürmer) in die nächste Saison starten. «Wir werden vorerst abwarten, was sich beim Draft von Nico Hischier ergibt.» Das Ausnahmetalent könnte für ein Jahr nach Bern zurückkehren.
Schweizerseits wird noch ein Center gesucht, der für die vierte Linie vorgesehen ist. Die Auswahl ist begrenzt, vielleicht wird Morris Trachsler (ZSC) – er möchte zwar in der Region Zürich bleiben – doch noch zur Option.
Priorität hat für Chatelain aber die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Simon Moser. Auch die Verteidiger Beat Gerber und Justin Krueger, deren Kontrakte im nächsten Frühling auslaufen werden, haben in den Playoffs Werbung in eigener Sache betrieben.
«Stand heute würde ich mit beiden verlängern», sagt Chatelain. Wobei: Heute wäre wohl nicht der ideale Zeitpunkt für Verhandlungen.
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